Nasse, kalte Wintertage oder Regentage, an dem man überhaupt nicht vor die Tür möchte, sind einfach perfekt dafür geeignet, neue Kommandos zu lernen! Ohne viel Ablenkung kann man ganz in Ruhe in gewohnter Umgebung Signale vorbereiten, die man dann später im Freien perfektioniert. Dabei ist es ganz egal, welches Signal oder Kommando du deinem Hund als nächstes beibringen möchtest: wichtig ist nur, dass du dich jeweils auf EINS fokussierst. Mit der Zeit wirst du merken, dass durch die Lernroutine und deine Eigenschaften, dem Hund etwas beizubringen, alles immer schneller und effektiver vorangeht. Aber am Anfang wird es eventuell etwas länger dauern. Lass dich dadurch nicht entmutigen! Gib dir und vor allem deinem Hund die Zeit und die Erfahrung, die ihr zwei als Team braucht. Dein Hund ist ein hochsensibles Lebewesen: er achtet auch all deine Zeichen und deine Körpersprache. Schon kleine Veränderungen deiner Laune (Schlechte Laune vs. Gute Laune), deiner Einstellung (motivierend und positiv vs. demotivierend und negativ) führt zu einer veränderten Wahrnehmung deines Hundes dir gegenüber.

Das Zusammenleben vereinfachen!

Welche Kommandos aus Pfötchen geben kennt Dein Hund noch?
Welche Kommandos aus Pfötchen geben kennt Dein Hund noch?

Zusätzlich zu den klassischen Kommandos für Hunde wie Sitz, Platz, Fuß, Steh, Aus, Hier, Bleib etc. gibt es viele weitere nützliche Kommandos, die einem das Zusammenleben und die Kommunikation mit dem Hund noch weiter ‚vereinfachen’. Vereinfachen deshalb, weil dein Hund lernt eindeutige Kommandos sicher zu verstehen und auszuführen. Hast du deinen Hund auch schon einmal verflucht, als er freudig schmatzend die Pferdeäppel beim Gassigehen entdeckte und du hilflos mit ansehen musstest, wie er – dich immer im Blick – diese „Delikatesse“ verspeiste? Wäre es nicht schön, in dieser Situation ein passendes Kommando zu haben anstatt wild gestikulierend von weitem auf den Hund einzureden? Wenn du anfängst deinem Hund die Kommandos beizubringen, wirst du demnächst viele Situationen viel entspannter und sicherer erleben, da du immer das passende Kommando bereit hast!

Inspiration für Dich und Deinen Hund!

Im Folgenden stellen wir einige der Kommandos und Signale vor, die wir typischerweise in „Gebrauch“ haben bzw. die unsere Hunde lernen. Wenn dein Hund diese Kommandos kennt, werden viele Situationen im Alltag einfacher – dein Hund weiß eindeutig, was du von ihm willst. Und natürlich ist der Weg bis zum „perfekten“ Ausführen des Kommandos ebenfalls eine willkommene Abwechslung. Du wirst sehen, dass sich die Kommandos fast wie von selbst in dein Leben „einschleichen“ werden und du sie irgendwann nicht mehr missen möchtest. Mit Sicherheit erkennst du viele Alltagssituationen wieder, die wir dir zeigen werden. Und du wirst schnell merken wie sinnvoll es ist, seinem Hund ein paar mehr als „die Klassiker“ Sitz, Platz, Fuss etc. beizubringen!

Eigene Kommandos für Deinen Hund zusammenstellen

Selbstverständlich kannst du dir andere Wörter als Hörzeichen ausdenken. Deinem Hund ist es egal, ob du „Weiter“, „Heiter“ oder „Lauf Max Lauf!“ rufst. Such dir Worte, die dir in der jeweiligen Situation gut und schnell auszusprechen sind. Viele Hundebesitzer nehmen auch Worte aus einer anderen Sprache z.B. Englisch oder Spanisch. Erstens: weil es dort oft kurze, prägnante Wörter gibt. Zweitens: falls du mehrere Hunde hast ist auch zu überlegen, ob es sinnvoll ist, bei einigen Kommandos verschiedene Worte einzusetzen, so dass jeder Hund sein eigenes Kommando hat und somit eindeutig weiß wann er gemeint ist.

Vorstellung von nützlichen Kommandos für Hunde

Unsere zwei Titelhelden warten schon gespannt, was als nächstes passiert!
Unsere zwei Titelhelden warten schon gespannt, was als nächstes passiert!

Hier werden dir 12 Kommandos  für Hunde vorgestellt und den klassische Alltagssituationen zugeordnet. Vielleicht sind für dich und deinen Hund auch Kommandos dabei, die du als sinnvoll erachtest. Aber denk immer daran: nicht jeder Hund muss alles und jedes Kommando können! Diese Auflistung zeigt zwar viele unterschiedliche Kommandos für Hunde auf, aber bitte entscheide selber, was für dich und eure täglichen Alltagssituationen hilfreich ist und was nicht!

 

1 – WEITER!

Dieses Signal bedeutet, dass weitergelaufen werden soll egal was gerade Interessantes passiert: z.B. an Pferdeäppeln auf der Straße, Personen, Gegenständen etc. Oder auch wenn man beim Gassigehen Streckenabschnitte passiert, bei denen es einfach gerade ungünstig wäre wenn der Hund stehen bleibt, schnüffelt, markiert oder noch schlimmer sein Häufchen setzen möchte z.B. in enge Gassen oder auf Brücken wo nur schnell weitergegangen werden soll, gefährliche Situationen am Straßenrand, Menschen oder andere Tiere die man schnell passieren möchte usw. Hier wird dann das „Weiter!“ im Zusammenhang mit zügigem Weitergehen benutzt. Schnell hat dein Hund begriffen, dass JETZT gerade kein guter Zeitpunkt zum Schnüffeln ist, aber das er es gleich wieder tun darf.

2 – PAUSE!

Mit „Pause!“ ist gemeint, dass der Hund jetzt gerade einfach mal gar nichts machen soll: man trifft z.B. jemanden draußen beim Spazieren gehen etc. und der Hund soll „entspannt“ zwischen/vor den Beinen liegen; als Variante für das Kommando „Körbchen!“ im Haus sozusagen. Es ist damit kein fixes „Platz!“ gemeint, aus dem der Hund nicht von alleine aufstehen darf. Das darf er bei „Pause!“, aber eigentlich soll für ihn die Bedeutung sein, dass jetzt im Moment nichts passiert, das Frauchen/Herrchen gerade etwas anderes zu tun haben und weder weitergegangen noch gespielt wird.

3- KÖRBCHEN!

Der Hund soll zu Hause / in Wohnung auf seinen Platz bzw. in sein Körbchen gehen und dort ruhig liegen oder sitzen z.B. wenn es an der Tür klingelt, wenn Besuch da ist, wenn man ihn nicht um sich rum haben möchte weil z.B. gerade eine Glas auf dem Boden kaputt gegangen ist und der Hund sicher solange abwarten soll, bis Scherben etc. weggeräumt sind;
Der Hund soll lernen: „Jetzt passiert erst mal nichts spannendes. Herrchen / Frauchen hat alles unter Kontrolle. Ich schaue mir das Geschehen aus der Ferne an.“ Es ist also ähnlich wie „Pause!“ nur für drinnen und für einen bestimmten Platz.

4 – NIMM!

Mit „Nimm!“ ist gemeint, einen Gegenstand mit dem Maul aufzunehmen und mit sich rumtragen, hinter einem hinterherzutragen (z.B. Regenschirm, Leine beim Gassigehen) usw.. Auch als Vorstufe zum „Bring!“ ist dieses Signal gut geeignet. Auseinander genommen bedeutet „Bring!“ ja: nimm es auf und bringe es zu mir.

5 – BRING!

Der Hund soll einen Gegenstand apportieren und zu mir bringen. Es beinhaltet im Endeffekt mehrere Abschnitte: Das Aufnehmen des Gegenstandes ins Maul, das Bringen des Gegenstandes bis zu mir und das ruhige Halten des Gegenstandes im Maul ohne darauf rum zu kauen. Das Ausgeben erfolgt normalerweise erst auf ein weiteres Kommando (z.B. „Aus!“). Wenn man aber seinen Hund nicht prüfungsmäßig vorstellt schleicht sich meist ein, dass der Hund beim Erreichen des Herrchens / Frauchens den Gegenstand ausgibt wenn man eine entsprechende Geste macht wie z.B. mit der Hand den Gegenstand ergreift und den Hund damit indirekt auffordert, den Gegenstand loszulassen.
Achtung! Möchte ich jetzt oder später eine Begleithundprüfung machen, muss der Ablauf am Besten direkt an die spätere Prüfungsordnung angepasst sein! Dann lieber ein anderes Kommando auswählen!

6 – GIB MIR DAS…!

Diese Wortkombination kann gut als Ersatz für das „Aus“ genommen werden. Es wird nicht ganz so strikt durchgesetzt wie das „Aus!“, eher z.B. für Situationen während dem Spiel: wenn man ein wenig zergelt dann aber möchte, dass der Gegenstand ausgelassen wird.

7 – RAUS DA!

Der Hund soll eine bestimmte Tabuzone verlassen und auf das Signal hin den Untergrund wechseln z.B. von Blumenbeet auf Schotterweg, von Rasen auf Asphalt/Gehweg. Ein super Signal das die meisten Hunde sehr schnell lernen.

8 – DOWN!

Alternative zum „PLATZ!“; Bei diesem Signal soll sich der Hund auch hinlegen, aber es wird nicht ganz so strikt durchgesetzt wie das „Platz!“. Beispielsweise während des Spaziergangs sehe ich auf uns zu kommende Radfahrer oder Inlineskater. Der Sicherheit halber soll sich mein Hund hinlegen. Da dies aber keine akute Gefahrensituation ist nutze ich das „Down!“. Dabei muss mein Hund nicht wie vom Blitzschlag getroffen auf den Boden fallen, sondern kann sich ruhig hinlegen und es sich gemütlich machen. Das muss natürlich anfangs gut zu hause trainiert werden – später dann auch unter Ablenkung etc. Dann aber ist es ein super Signal, dass viel Sicherheit im Alltag gibt.

9 – RECHTS! / LINKS!

Auf die jeweiligen Kommandos soll der Hund nach rechts oder links abbiegen. Sehr nützlich z.B. wenn man während des Joggens oder Fahrrad fahren dem Hund signalisieren möchte wo man lang will. Gerne werden hier andere Wörter aus anderen Sprachen genutzt wie z.B. bei den Schlittenhunden die Begriffe „GEE“ für Rechts und „HAW“ für Links. Auch die Englischen Begriffe „Right“ für Rechts und „Left“ für Links bieten sich an. Aber wie immer ist man frei in der Wortwahl und kann sich kreativ zwei passende Signalworte ausdenken!

10 – TABU!

Dieses Signal bedeutet soviel wie: „Das, was du gerade tust, ist verboten!“ Das kann alles Mögliche betreffen was der Hund gerade so verbotenerweise treibt: angefangen vom Buddeln im Blumenbeet, dem Anknabbern von Gegenständen, Hochspringen, Kratzen, Essen klauen usw. Das „Tabu!“ ist wirklich ein ernst zu nehmendes Signal, dass man ähnlich strikt beibringen und durchsetzen sollte wie das „Aus!“. Der Hund soll ruhig wissen, dass jetzt „Schluss mit lustig“ ist und sein Verhalten gerade absolut unerwünscht ist. Aber anders als das „Aus!“ beinhaltet es nicht nur das auslassen von Dingen aus dem Maul sondern auch jegliches anderes Tun.

11 – SCHLUSS!

Das „Schluss!“ bedeutet soviel wie: „Grundsätzlich ist das, was du (der Hund…) gerade tut erlaubt, aber JETZT sollst du es nicht tun!“ Zum Einsatz kommt es z.B. zum Beenden eines Spiels. Wenn wir also schon zig mal Bällchen geworfen haben und mein Hund steht schon wieder erwartungsvoll vor mir dann nutze ich das „Schluss!“ um ihm zu signalisieren, dass nun das Spiel vorbei ist. Im gleichen Augenblick stecke ich das Spielzeug weg, so dass es weder sichtbar noch erreichbar für den Hund ist. Du wirst dich wundern wie schnell das dein Hund begreift! Später reicht dann einfach das Kommando und der Hund weiss, dass jetzt nicht mehr weiter gespielt wird und er wendet sich ab. Er merkt sich, dass durch dieses Wort gepaart mit deiner Gestik das Spiel zu Ende ist und auch vorläufig nicht mehr aufgenommen wird. Das sollte natürlich gerade am Anfang konsequent durchgesetzt und eingehalten werden.

12 – LAUF!

Dieses Signal ist hervorragend geeignet um ein vorangegangenes Kommando zu beenden oder aufzulösen. Beispielsweise wird während des Spazierganges ein kurzes Stück „Bei Fuss!“ gegangen, weil z.B. Radfahrer entgegen kommen. Haben die Radler Hund und Herrchen passiert löst man das Fuss-gehen auf, in dem ich meinen Hund mit „Lauf!“ wieder losschicke. Er weiß dann, das er jetzt wieder machen kann was er will.

 

 

Welche nützlichen und hilfreichen Kommandos oder Signale nutzt Du mit Deinem Hund? Hast Du Worte in ganz anderen Sprachen in Gebrauch, die nicht alltäglich sind? Wir freuen uns auf viele verschiedene Worte, die auch wir vielleicht noch garnicht kennen!