5 Regeln für den Umgang mit einem dominanten Welpen
Eine Frage, die schnell bei Herrchen oder Frauchen auftaucht, wenn der süße Liebling plötzlich bis dahin unbekanntes Verhalten an den Tag legt ist: Ist mein Welpe dominant?
Aber welches Verhalten deutet denn nun wirklich auf einen „dominanten“ Welpen hin?
Im Normalfall lernt ein Welpe ziemlich schnell wo sein Platz in der Rangordnung ist. Die Mutterhündin bringt es ihren Zöglingen unmissverständlich bei. Cirka ab der 13. Lebenswoche beginnt dann das Erlernen von Unterordnung und Dominanz. Bestmöglich wachsen ja die Kleinen im guten Sozialkontakt mit z.B. ihren Wurfgeschwistern, großen Geschwistern, Tanten, Besuchshunden etc. auf. Da ergibt sich das Erlernen von ganz alleine und ein kleiner Welpe akzeptiert dies auch. Dennoch gibt es Welpen, die bereits im sehr jungen Alter extrem aufmüpfig sein können. Solch ein Welpe lernt, dass er erfolgreicher ist, wenn er sich dominant zeigt. Er hatte bereits Erfolg mit diesem Verhalten – also tut er es wieder in der Hoffnung erneut Erfolg zu haben!
Hier ein paar Beispiele für dominantes Verhalten von Welpen:
- Permanentes Aufreiten (auf Elterntiere, Wurf-/Geschwister, andere Hunde die „zu Besuch“ kommen etc.)
- Langsameres Erlernen der Beißhemmung im Vergleich zu den Wurfgeschwistern
- Auffällige Verteidigung von Spielzeug, Futter, Gegenständen etc.
Allgemein hin gilt: auf keinen Fall sollte man dominantes Verhalten eines jungen Welpen unterschätzen! Denn schneller als man gucken kann wird der Welpe älter – und im Junghundealter wird es dann noch schwieriger bis dahin erlerntes Verhalten zu korrigieren! Akzeptiert der Welpe bzw. später der erwachsene Hund einen nicht als Führungsperson hat mein ein richtiges Problem.
Bist Du also der Ansicht, dass Dein Welpe dominante Wesenzüge an den Tag legt, solltest Du dies gut beobachten, über Maßnahmen im Klaren sein und gegebenenfalls Hilfe bei einem guten Trainer in Anspruch nehmen Um das Problem erst gar nicht weiter anwachsen zu lassen, orientiere Dich an diesen
5 Regeln für den Umgang mit einem dominanten Welpen:
1) Spielen wann DU es willst!
Die Aufforderung zum Spielen sollte immer von Herrchen/Frauchen kommen! Und damit kann man nicht früh genug anfangen. Denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr… Auch wenn der kleine Liebling noch so süß zum Spiel auffordert und sich wirklich große Mühe gibt: bleibe standhaft!
Denke immer daran – egal ob Welpe, Junghund oder erwachsener Hund: Du bestimmst wann und wie lange gespielt wird!
2) Zeige deine Führungsqualitäten – JETZT und SPÄTER!
Auch hier gilt: zeige Deinem Welpe von Anfang an, dass Du alles im Griff hast! Du bist die Person, die für Ordnung, Sicherheit, Futter, Ruhe, Spiel etc. sorgt. Mit Ruhe, Souveränität und Gelassenheit demonstriert man als Führungspersönlichkeit Eigenschaften, denen es sich lohnt anzuschließen und zu folgen.
3) Meins – deins – unser! Sofa, Bett und andere Plätze
Auch hier gilt: je früher der kleine Welpe lernt, welche Plätze vollkommen tabu sind und wann er welchen Platz räumen muss desto einfacher. Einmal aufgestellte Regeln sollten eingehalten werden. Natürlich ist es vollkommen okay den Welpen mit auf’s Sofa oder ins Bett zu nehmen (das ist eine persönliche Entscheidung und jedem Hundehalte selber überlassen!!!). Aber achte darauf, dass der Welpe ohne Diskussion das Bett oder Sofa verlässt wenn DU es willst! Und wenn Du es z.B. gar nicht möchtest, dann setze es auch konsequent durch!
4) Futterquelle
Hast Du schon mal eine Mutterhündin beobachtet, wie sie ihre Welpen säugt bzw. später ans Futter lässt? Da wird nach ihren Regeln gespielt! Nach dem selben Prinzip kann man auch einem dominant anmutenden Welpen zeigen, dass er dann fressen darf, wenn DU das erlaubst. Damit ist gemeint: kurz warten lassen und dann ab zum Futternapf!
ACHTUNG! Nicht das Futter wegnehmen! Das ist an dieser Stelle NICHT gemeint!
5) Regeln & Rituale
Zeige Deinem Welpen ganz klar, dass Du am längeren Hebel sitzt. Schnell wird er Grenzen austesten und natürlich auch übertreten. Hier gilt es: Ruhe bewahren und Durchsetzungsvermögen zeigen. Klare Regeln helfen dem Welpen, sich in der Welt zu Recht zu finden. Regeln wiederum führen zu Gewohnheiten (Ritualen) und diese geben Sicherheit. Man weiß, wann was passiert bzw. eintritt.
Definition Dominanz
Hier übrigens einmal eine Definition von Dominanz auf Wikipedia:
- Unter Dominanz versteht man in der Biologie und in der Anthropologie, dass ein Individuum oder eine Gruppe von Individuen gegenüber einem anderen Individuum bzw. einer Gruppe einen höheren sozialen Status hat, worauf letzteres unterwürfig reagiert. Das Gegenteil von Dominanz ist Unterwürfigkeit bzw. Subdominanz
- Dominanz-Hierarchien sind bei vielen Tieren einschließlich der Primaten und auch beim Menschen zu finden. Individuum A schränkt die Rechte und Freiheiten von Individuum B ein und gesteht sich selber diese Rechte und Freiheiten zu, was von B akzeptiert wird. Dominanz ist immer beziehungsspezifisch und ist zeit- und situationsabhängig.