Das Spielen gehört mit zu den schönsten Zeiten am Tag mit einem kleinen Welpen. Wenn der kleine Vierbeiner spielerisch die Welt erkundet trägt dies maßgeblich zu seiner Entwicklung und es verbindet: Spielen fördert und stärkt die Bindung des Welpen zu seinem Menschen. Er lernt, dass das gemeinsame Spiel spannend und aufregend ist und dass bei Frauchen/Herrchen immer etwas los ist. So macht man sich ganz automatisch zum Mittelpunkt des kleinen Hundes und baut eine innige Beziehung auf. Man lernt sich gegenseitig kennen, die Vorlieben sowie die Grenzen.
Richtig spielen mit Welpen – So geht’s!
Das Spielen ist dem Welpen praktisch in die Wiege gelegt. Durch die Mutterhündin, seine Geschwisterchen und Verwandte lernt er schon innerhalb der ersten Wochen bis zur Trennung eine Menge über das Spielen und auch über die Grenzen, die das Spielen mit sich bringt. Natürlich muss ein kleiner Hund zum Beispiel erst noch lernen, dass man nicht im Übereifer des Tobens die Zähnchen zu fest einsetzen darf. Oder auch, dass Mama oder Tante irgendwann genug vom Spielen haben und dies auch konsequent durchsetzen. Es kann halt nicht alles nur ‘nach der Schnauze’ des vierbeinigen Nachwuchses gehen.
Sobald nun der Welpe in sein neues Zuhause gekommen ist, liegt es mitunter komplett an uns Menschen diese Entwicklungsschritte mit zu verfolgen und nachzuhalten. Wenn man sich im klaren darüber ist, wie wichtig das Spielen für den Hund ist, kann man sich gerade in der ersten gemeinsamen Zeit des Lebens eine solide Basis für die spätere Zeit legen.
3 Tipps & Tricks rund ums Spielen mit Welpen
1 – Wer bestimmt Anfang und Ende des Spiels?
Wann ein Spiel beginnt und endet sollte nicht einzig und allein dem Willen des Welpen überlassen werden. Bei einem eher fordernden Welpen sollte man klar und deutlich Grenzen setzen und ihm zeigen, dass nicht er entscheidet wann und wie lange gespielt wird. Wenn ein kleiner Hund viel einfordert, das Spielzeug auffordernd durch die Gegend trägt und einem vor die Füße schmeißt oder wild kläffend zum Toben auffordert, kann man ihn am Besten erst einmal ignorieren. Gehen Sie nicht auf seine Versuche ein, Sie zum Spielen aufzufordern. Dies würde ihn direkt in seinem Tun bestärken und er würde lernen, dass man durch dieses eigentlich unerwünschte Verhalten zum Ziel kommt. Sobald er nachlässt, sich einer anderen Sache widmet oder etwas tut, was Sie gerne belohnen würden, starten Sie das Spiel!
TIPP: Wenn ein Welpe von Natur aus eher schüchtern ist kann man ihn auf spielerische Weise in seinem Tun bestärken. Hier lockert man die oben genannte Regel und unterstützt seine Initiative zur Spielaufforderung! So wird durch kleine Dinge sein Selbstbewusstsein gestärkt.
2 – Signale spielerisch lernen
Gerade während des Spielens lassen sich sehr einfach erste kleine Signale erlernen. Nehmen wir als Beispiel einen einfaches Spielzeug, einen kleinen Futterbeutel oder ein simples Handtuch. Um den Gegenstand interessant zu machen fangen wir nun an, diesen über den Boden zu schleifen, umher zu ziehen, oder durch kurze schnelle Bewegungen wie eine Art Beute die Aufmerksam des Welpen zu erlangen. Wenn der Kleine nun den Gegenstand ins Maul nimmt, kann man ihn mit einem Signal wie ‘Nimm!’ bestätigen. Gleichzeitig beginnt man ein kleine Zerrspiel.
Nun wird es interessant: wir wollen das Zerrspiel unterbrechen oder gar ganz beenden. Hierzu wählen wir ein Abbruchsignal wie z.B. ‘Aus!’, ‘Schluss!’ oder ein von Ihnen gewähltes Wort. Sagen Sie das Wort mit ruhiger Stimme und bleiben Sie einfach ruhig stehen. In diesem Augenblick wird nicht mehr auf die weiteren Zerrversuche des Welpen eingegangen. Der Gegenstand ist praktisch ‘tot’ und damit eher uninteressant für einen kleinen Hund. In dem Augenblick, in dem der Welpe das Spielzeug loslässt wird er sofort gelobt! Das hat er toll gemacht! Gerne kann als Belohnung direkt das nächste Spiel beginnen.
TIPP: Eine Belohnung braucht nicht zwangsläufig immer ein Leckerchen sein! Gerade bei Welpen sollte man sich zu Nutze machen, dass es für den kleinen Vierbeiner eine große Belohnung ist wenn zum Beispiel ein Spiel weitergeht. Das heißt: wenn der Welpe etwas gut gemacht hat dann spielen Sie eine Runde mit ihm!
3 – Grenzen erfahren
Was tun, wenn der kleine Racker eifrig seinen Kopf durchsetzen will? Sicherlich ist das gerade in diesem jungen Alter, wo ein Welpe einfach noch ‘so süß’ ist oft schwierig: man denkt sich: ‘Ach der ist doch noch so klein!’, ‘Oh je, wie niedlich! Ich kann einfach nicht streng sein!’ Und so weiter. Schnell sind alle guten Vorsätze vergessen und man schmilzt dahin. Zuckersüß… oder etwa nicht? Denken Sie daran: ein Welpe ist schneller aus diesem süßen Alter heraus als einem lieb ist. Leider.
Also was tun wir, wenn es nun dazu kommt, dass der Welpe zum Beispiel während des Spielens das Spielzeug nicht mehr loslässt und z.B. das Abbruchsignal konsequent ignoriert? Hier kann man mit einer Hand locker über die Schnauze fassen und leicht gegen die Lefzen drücken. Meist reicht dieses unangenehme Gefühl für den Welpen schon aus und das Maul wird geöffnet. Dies sollte direkt und ohne Umschweife gelobt werden! Mit kleiner Nachhilfe hat der Welpe den Gegenstand losgelassen – super! Und es folgt direkt wieder das Spiel als Belohnung. Schnell versteht der Welpe, dass es unangenehm ist ein Signal wie zum Beispiel das ‘Aus!’ (oder welches Abbruchsignal von Ihnen gewählt wurde) zu ignorieren.
TIPP: Im Spiel lernt sich bekanntlich alles leichter! Machen Sie sich dies zu Nutze. Später sollte natürlich das Ziel sein, dass der Hund in jeder Situation – ob Spiel oder nicht Spiel – das Signal wie z.B. ‘Aus!’ oder ‘Nimm!’ direkt und ohne Umschweife ausführt.