Oft werden wir gefragt, was eine gute Mensch-Hunde-Beziehung ausmacht: Warum sieht das Zusammensein bei manchen Mensch-Hund-Teams so einfach aus…und warum scheint das alles bei anderen nicht so zu sein? Im Kern stellt sich also die Frage: Was braucht es für eine tolle Beziehung oder auch Partnerschaft zu meinem Hund? Natürlich braucht ein Hund an erster Stelle die richtige Ernährung und Pflege. Lassen wir diese zwei Punkte heute einmal außen vor – darum wird es in einem anderen Beitrag gehen. Dieser Artikel handelt vielmehr davon, was es für eine top Beziehung zum Hund so alles braucht:

7 Schlüssel zur perfekten Partnerschaft – was braucht mein Hund?

1 – Klarheit & Einfachheit

Eigentlich so einfach und oftmals doch so schwer umzusetzen: je klarer und eindeutiger man sich gegenüber seinem Hund verhält, desto besser weiß mein Hund, was ich von ihm möchte. Nur so kann er  mich ‘lesen’, also an meinem Verhalten, Gestik, Mimik etc. verknüpfen was von ihm erwartet wird. Denn sprechen und Rückfragen stellen kann unser geliebter Vierbeiner ja leider nicht. Hier erweisen sich gewisse Führungsqualitäten als hilfreich. Ein Hund folgt gerne jemandem, der Regeln vorgibt, diese im Rudel durchsetzt, aber gleichzeitig die individuelle Freiheit nicht zu sehr einschränkt. Der ‘Rudelführer’ sollte für jedes Problem eine Lösung haben und sich gelassen, souverän und klar in jeder Situation verhalten.

2 – Aufgaben & Anerkennung

Hunde sind Familienmitglieder. Am liebsten sind sie immer dabei und mittendrin. Durch kleine alltägliche Aufgaben bindet man einen Hund noch stärker an sich. Das können einfache Dinge sein wie z.B. die Zeitung vom Briefkasten bis zum Esstisch tragen, ein kleines Futtersuchspiel kurz vor dem Mittagessen, eine allabendliche Streicheleinheit vor dem Schlafen gehen. Egal was, hauptsache der Hund bekommt eine Art von Anerkennung und natürlich Zuwendung. Probiere es einmal aus! Du wirst sehen wie freudig dein Hund kleine Aufgaben für dich erfüllt und deine Aufmerksamkeit genießt.

3 – Spiel, Spaß & Action

Hunde lieben es zu spielen! Sie sind dabei voller Lebensfreude und der Spaß steht einem spielenden Hund praktisch ins Gesicht geschrieben! Natürlich muss das Spiel auf die physische Verfassung angepasst sein. Aber dann gibt es kaum Grenzen. Und noch viel lieber spielt dein Hund mit dir zusammen! Tobe mit ihm, erlebe etwas zusammen und habt gemeinsam Spaß und Freude. Dies kann etwas ruhiger in der Wohnung sein –  oder aber richtig zur Sache gehen draußen in der Natur. Ganz egal wo. Nur eine Regel solltest du konsequent durchsetzen: du sagst wann, wo und wie lange gespielt wird. Du startest das Spiel – du beendest das Spiel.

4 – Talente & Veranlagungen fördern

Jeder Hund hat bestimmte Talente. Diese Talente gilt es zu fördern. Denn dies fällt deinem Hund leicht und bereitet ihm Freude. Im Gegensatz dazu liegt es an einem persönlich, ob Dinge trainiert werden sollten, die dem individuellen Hund so gar nicht liegen. Informiere dich also über die bestimmten rassetypischen Veranlagungen und überlege, wie du sie fördern kannst. Natürlich kann man nicht alles immer komplett umsetzen: nicht jeder Jagdhunde-Besitzer kann mit seinem Hund aktiv jagen usw. Aber man kann sich Alternativen suchen. Im Beispiel des passionierten Jagdhundes wäre beispielsweise die Dummy-Arbeit eine Alternative. Und so gibt es für jede Passion bzw. jedes Talent einen Weg diese durch Training zu fördern. Du wirst sehen: das fällt deinem Hund leicht, macht ihm Spaß und fordert ihn!

5 – Auslastung sorgt für Zufriedenheit

Es gibt viele Wege einen Hund auszulasten. Dabei geht es auch nicht nur um die rein physische Auslastung, also laufen, spielen, toben etc. Zur Auslastung gehört auch alles rund die mentale Beschäftigung. Damit sind die Aufgaben gemeint, die den Hund ‘zum Denken’ bringen: die so genannte Kopfarbeit. Wobei hier der Übergang auch fließend zu sehen ist: denn natürlich ist auch bei der Kopfarbeit etwas zu tun, sei es mit der Pfote, mit der Nase usw. Also ist praktisch der ganze Hund in Aktion und das führt am Ende des Tages zu einem glücklichen und zufriedenen Hund. Immer gilt natürlich auch hier die Devise: die Auslastung soll individuell auf den Hund abgestimmt sein. Ein kleiner Junghund im Wachstum braucht eine andere Art und Intensität der Auslastung als ein Erwachsener oder als ein Senior.

6 – Artgenossen treffen

Was gibt es schöneres als freudig spielende Hunde umhertollen zu sehen? Egal ob im Garten oder auf der Hundewiese – das Spiel mit dem ‘einen Hundekumpel’ oder aber einer ganzen Schar von Hunden fördert das Sozialverhalten. Hunden kann man leider nicht einfach sagen: ‘Geh raus zum Spielen und triff deine Freunde!’ Aber wir können ihnen diese Treffen ermöglichen, die so wichtig für das Verhalten sind. Ganz eigennützig kann man sagen: auch Sie profitieren von diesen Erfahrungen! Hunde lernen in der Gruppe, es wird gerauft, getobt, alles ausgelebt, was man nun nicht gerade mit dem Partner ‘Mensch’ tun kann. Und für uns ist es eine Wohltat zu sehen, wie viel Freude es den Hunden macht untereinander zu spielen und die ganze Bandbreite des Sozialverhaltens auszuleben.

7 – Hund bleibt Hund…
…das sollten wir respektieren! Hunde leben seit Hunderten von Jahren an unserer Seite. Man kann sie mit Fug und Recht als ‘den besten Freund des Menschen’ bezeichnen. Aber genau hier liegt der Knackpunkt: ein Hund bleibt immer noch ein Hund. Mit anderen Bedürfnissen und Sozialverhalten als der Partner Mensch. Daher sollte man genau hinsehen: behandele ich meinen Hund noch als Hund mit all seinen individuellen Bedürfnissen? Oder VERMENSCHLICHE ich ihn schon? Genau das sollte man nämlich vermeiden. Geben Sie ihrem Hund das, was er als Vierbeiner braucht – nicht das, was ein Zweibeiner möchte.

Was machst Du für eine tolle Beziehung zu Deinem Hund? Was ist Dir besonders wichtig? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar. Wir freuen uns über jede Nachricht!