Hast du dich auch schon öfter gefragt, warum dein Hund scheinbar immer vor dir weiß, wann ein Familienmitglied nach Hause kommt? Auch wenn diese Person entgegen jeglichem Zeitrhythmus oder zu den unmöglichsten Tages- oder Nachtzeiten zurück kommt – dein Hund scheint es schon lange vorher zu wissen. Scheinbar aus dem Nichts wird der Kopf angehoben, die Ohren sind gespitzt und ab geht’s zur Tür. Man selbst rätselt noch, was denn der Vierbeiner nun schon wieder hat – und urplötzlich steht das Familienmitglied in der Eingangstür. Wie also machen unsere Hunde das? Haben Sie einen sechsten Sinn? Gibt es einen besonderen “Draht” zu engen Bezugspersonen? Dieser Frage wollen wir heute nachgehen.
Darum keine hochfrequenten Hundepfeifen…
Die Sinnesorgane unserer vierbeinigen Lieblinge sind schon etwas ganz besonderes. Neben der unglaublichen Nase haben Hunde auch einen weit besser entwickelten Hörsinn als wir Menschen. Hunde können sehr hohe Frequenzen wahrnehmen, welche außerhalb unserer Reichweite liegen. Das bedeutet, dass Hunde die für uns nicht hörbaren Töne im Ultraschallbereich wahrnehmen. Hast du schon einmal ein extrem hohes Piepen oder Pfeifen gehört z.B. wenn eine Tür quietscht oder man mit einem scharfen Gegenstand über eine Schultafel kratzt? Man hält sich schnell die Ohren zu und hofft, dass es rasch vorbei ist – denn es tut weh in den Ohren. Wie sehr es unsere Hunde schmerzt können wir wohl nur erahnen, denn erzählen können sie es uns ja leider nicht. Daher sollte man auch unbedingt auf diese Art Pfeifen verzichten!
Fantastische Wahrnehmung
Hunde hören also ca. 4-Mal besser als wir Menschen. Zusätzlich verfügen sie über ganz andere Möglichkeiten ihre Ohren zu unabhängig voneinander zu drehen und in verschiedene Richtungen auszurichten. Wie kleine Empfangsantennen können die Ohren in Richtung der vermeintlichen Geräusche ausgerichtet werden. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn ein Hund lange vor uns mit gespitzten Ohren zur Tür flitzt, weil er genau weiß, dass Herrchen bzw. Frauchen gleich nach Hause kommt! Sicherlich einleuchtend ist nun auch, warum Hunde mit Stehohren ihren Verwandten mit Hängeohren einen kleinen Schritt voraus sind: Bedingt durch die Form können diese Ohren noch präziser ausgerichtet und Töne so eingefangen werden.
Verstehst du mich?
Da unsere Hunde im Normalfall also sehr gut hören ist es vollkommen unverständlich, warum manche Hundebesitzer notorisch lautstark mit ihren Hund kommunizieren. Man fragt sich, wie der Hund das denn aushält. Vielleicht macht er einfach auf Durchzug und nimmt so die laute “Dauerbeschallung” garnicht mehr wahr? Auch das wissen wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit. Aber da Hunde erwiesenermaßen extrem viel besser hören als wir und zudem sehr feinfühlig auf unsere Stimmlage achten und reagieren macht hier im wahrsten Sinne des Wortspiels “der Ton die Musik”.
Tipp:
Probiere einmal aus, wie gut dein Hund auf dich hört! Teste, ob er ein bestimmtes Kommando oder Signal tatsächlich kennt oder ob er es ‘nur’ im Zusammenspiel mit deiner Gestik (z.B. Handbewegung) ausführt. Suche dir anfangs ein recht einfaches Kommando/Signal aus, von dem du dir sicher bist, dass dein Hund es auf jeden Fall kennt. Das kann ein einfaches “Sitz” oder “Platz” sein oder jedes andere von dir oft genutzte Wort. Nun drehe dich einmal mit dem Rücken zu deinem Hund und sage dein Signal ruhig, aber bestimmt. Führt dein Hund es ohne Umschweife aus? Oder weiß er nicht recht was du von ihm willst? Was musst du tun, dass er es ausführt?