[no_toc]Jeder stolze Welpenbesitzer hat diese Erfahrung schon einmal gemacht: da möchte man dem kleinen Liebling ein Leckerchen aus der Hand geben und ZACK – schon hat man Bekanntschaft mit den scharfen Zähnchen gemacht. Meist aus freudiger Erregung auf das Futter kann sich so ein kleiner Welpe kaum zurückhalten. Da kann es durchaus einmal passieren, dass das ‘Schnappen’ oder Zubeißen nach dem Leckerli schmerzhaft endet. Auch dies muss der Welpe natürlich erst noch lernen: ‘Wenn ich Futter aus der Menschenhand bekommt, muss ich vorsichtig sein!’.

Wie aber bringe ich meinem Welpen das vorsichtige Nehmen von Futter aus der Hand bei? Auch hier gilt wieder die Devise: je früher man mit dem Training beginnt, desto einfacher und schneller lernt es der junge Hund. Lässt man dagegen erst einige Zeit ins Land ziehen und macht der Welpe die Erfahrung, dass es vollkommen normal ist schnell und ungezügelt nach dem Futter zu ‘Schnappen’, wird er später langsamer begreifen, warum es nun plötzlich nicht mehr okay ist.

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Übung: So lernt mein Welpe Futter vorsichtig aus der Hand zu nehmen

1 – Ein Leckerchen wird in die Hand genommen. Nun die Hand schließen. Das Futterstück soll komplett umschlossen sein.

2 – Nun lasse deinen Welpen an der Hand schnüffeln. Er wird versuchen, an das Futter zu kommen. Vielleicht nutzt er seine Pfote, seine Schnauze, seine Zähnchen…

3 – Solange der Welpe aufdringliche versucht an das Futter zu kommen hat er KEINEN Erfolg! Er darf in solch einer Situation auf keinen etwas vom Leckerchen fressen können!

4 – Nun muss man anfangs etwas Geduld mitbringen und abwarten: sobald der Welpe ruhiger wird bzw. sein aufdringliches Verhalten abstellt, vielleicht einen Schritt zurückweicht, öffnet sich die Hand und er bekommt als Belohnung das Futter.

5 – Hier kommt es sehr auf das richtige Timing an: die Hand wird dann geöffnet, wenn der Welpe ruhig und ohne fordernde Ambitionen ist! Just in dem Moment bekommt er das Futter! Öffnet man die Hand zu früh, würde er sich in seinem aufdringlichen, vielleicht sogar schmerzhaften Verhalten bestätigt fühlen – und das wollen wir auf keinen Fall!

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Tipp: Futter nehmen auf Signal / Kommando

Möchtest du deinem Welpen beibringen, Futter auf ein bestimmtes Signal hin zu nehmen wie z.B. ‘Nimm’s!’, ‘Take it!’, ‘Okay!’ (oder jedes andere beliebig von dir gewählte Wort) dann kann man dies direkt mit einführen. Dazu sagst du ab sofort dein gewähltes Signal genau in dem Moment, in dem sich die Hand öffnet. Dein Welpe wird nun mit der Zeit das Wort (z.B. ‘Nimm’s!) mit dem Öffnen der Hand verknüpfen und den Zusammenhang lernen. Später kann man so erreichen, dass der Hund Futter erst dann nimmt, wenn man ihm die Freigabe erteilt hat.

Typisches Problem: Mein Welpe hört nicht auf zu kratzen, beißen etc.!

Das wollen wir NICHT: der Hund kommt an das Futter, obwohl er aufdringlich seine Pfote einsetzt!

Sollte der Welpe wirklich sehr aufdringlich oder mitunter auch schmerzhaft durch den Einsatz seiner Pfoten/Krallen oder Zähnchen versuchen an das Futter zu kommen, müssen wir ihm deutlich zeigen, dass das nicht erlaubt ist! Schmerzhaftes Verhalten sollte zu keiner Zeit akzeptiert werden und der Welpe wird lernen seine Pfoten bzw. Zähne mit Bedacht einzusetzen. Dazu kann es nötig sein, ihm unmissverständlich die Grenze aufzuzeigen. Sobald nun dieses schmerzhafte oder rüpelhafte Kratzen bzw. Beissen anfängt, stupst die geschlossene Hand den Welpen etwas zurück. Gleichzeitig kann man ein Signalwort nutzen wie ‘Tabu!’ oder ‘Nein!’. Durch dieses für den Welpen nicht vorhergesehene Anstupsen ist er für einen Bruchteil irritiert, eventuell auch aus dem Gleichgewicht gebracht. Diesen kurzen Moment nutzen wir: die Hand öffnet sich und das Futter wird ‘freigegeben’. Nutzt man wie oben beschrieben ein Signal wie ‘Nimm’s!’ kommt dies genau in dem Moment des Öffnens zum Einsatz.

 

Mit etwas Übung und der nötigen Konsequenz wird dein Welpe schnell lernen, seine Kraft richtig einzuschätzen und so vorsichtiger mit seinen Zähnchen zu sein. Solltest Du dennoch Probleme beim Training feststellen, raten wir dazu, einen kompetenten Trainer aufzusuchen und sich die notwendige Hilfe zu holen.

Hast Du noch Fragen zu diesem Thema? Schreibe sie uns gerne in die Kommentare!