Ein aktueller Fall sorgt mal wieder für ein wenig Gesprächsstoff unter den Hundebesitzern. Am vergangenen Mittwoch wurden die Rettungskräfte um 01.40 Uhr zu einem Einsatz in Ochsenfurt gerufen. Ein Mann soll von seinem Hund gebissen worden sein. Entsprechend den Möglichkeiten vor Ort wurde der Mann medizinisch versorgt. Nun hat sich das Blatt aber gewendet. Denn die Polizei ermittelt nun gegen den Mann wegen dem Verdacht der Tierquälerei.

Unbelehrbare Tierhalter

Das fatale an diesem Fall ist nicht die Tatsache, dass der Mann von seinem Hund gebissen wurde, sondern, dass gegen ihn seit Mai 2003 ein Tierhalterverbot vorliegt. Dieser Mann durfte also gar keine Hunde oder Tiere mehr halten. Bereits in der Vergangenheit war er wegen Misshandlungen an Hunden und anderen Tieren aufgefallen. Dieses Bild verstärkte sich dann auch bei der Anzeigenaufnahme. Als die Polizei zum Tatort kam, war der Mann noch alkoholisiert. Zu diesem Zeitpunkt behauptet er, er sei im Bereich des Mainufers in Ochsenfurt von einem unbekannten Schäferhund gebissen worden zu sein. Später konnte die Polizei ermitteln, dass es sich hierbei um eine Schutzbehauptung gehandelt hat. Die Ermittlungen der Polizei kommen bisher zu dem Entschluss, dass der Man von seinem eigenen Hund gebissen wurde. Aber beißen Hunde wirklich einfach so ihre Besitzer? In der Vergangenheit gab es immer wieder mal Fälle, in denen Hunde einfach so auf den Besitzer oder Menschen aus dem näheren Umfeld losgegangen sind. In vielen Fällen waren die Angriffe auch tödlich. Ist ein Hund wirklich eine unberechenbare Kampfmaschine, die nicht kontrolliert werden kann? Oder geht vielleicht doch ein gewisser Impuls vom Menschen aus, der die Tiere dann zu diesen Taten treibt.

Im aktuellen Fall kann wohl nicht nur allein der Hund die Schuld tragen. Gegen den Hundehalter wurden bereits in der Vergangenheit immer wieder Ermittlungen wegen Tierquälerei durchgeführt. Aber auch ein Erlass des Veterinäramts des LRA Würzburg in Bezug auf ein Hundehalterverbot konnte den 33-Jährigen nicht davon abhalten sich wieder einen Hund zu zulegen. Und auch dieser Hund soll von dem Mann wieder misshandelt worden sein. Hat der Hund sich in diesem Fall einfach nur gegen die Misshandlungen gewehrt? Fakt ist, der Vierbeiner ist nun aus Gründen des Tierschutzes in behördlichem Gewahrsam. Gegen den vermeintlichen Hundehalter werden nun strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Aber hätte dies nicht vielleicht schon viel früher geschehen sollen? Und was wäre passiert, wenn Passanten oder gar Kinder in unmittelbarer Nähe zum Geschehen gestanden hätten, als der Hund seinem Halter gebissen hat?

Diese Fragen werden wohl auch in der Zukunft nicht beantwortet werden können. Es wäre jedoch wichtig, Tierquäler und auch Animal-Hoarder besser im Auge zu behalten und unter Umständen auch zu bewachen. Die Schuld bei Angriffen immer auf den Hund zu schieben, ist aus menschlicher Sicht sehr einfach. Schließlich kann sich das Tier in diesem Moment nicht wehren und Stellung dazu nehmen, warum es so gehandelt hat. Vielleicht sind wirklich massive Misshandlungen vorausgegangen. Niemand auf der Welt hat es verdient geschlagen oder auf eine andere Weise misshandelt zu werden. Kein Mensch und auch kein Tier.

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