Was beim Menschen immer öfter vorkommt, kann auch einen Hund treffen. Der Bandscheibenvorfall. Klingt nicht nur unangenehm, sondern das ist es auch. Bereits Menschen quälen sich meist mit dieser Erkrankung und oftmals wird ein Bandscheibenvorfall auch nicht als ein solcher erkannt. Für Hunde kann dies zu einer unerträglichen Qual werden. Aus diesem Grund sollten Besitzer explizit auf die Anzeichen achten und möglichst frühzeitig mit dem Vierbeiner zum Tierarzt gehen.

Was genau ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund?

In diesem Fall tritt das Bandscheibengewebe aus dem Gallertkern der Bandscheibe heraus. Die Wirbelsäule besteht aus einzelnen Wirbeln. Diese sind zum Teil auch noch miteinander verwachsen. Zwischen den knöchernen Wirbelkörpern der Wirbelsäule befinden sich dann die Bandscheiben. Dabei dienen die Bandscheiben als eine Art Puffer. Den Aufbau der Bandscheiben kann man sich als eine Art ringförmiges, faserknorpeliges Gewebe vorstellen. Im Inneren befindet sich dann weicher Gallertkern. Kommt es nun zu einem Bandscheibenvorfall beim Hund, tritt der Gallertkern aus der Bandscheibe heraus und drückt entsprechend auf das Rückenmark. Darüber hinaus kann der Kern auch auf die umliegenden Nerven drücken.

Was können die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund sein?

Generell kann ein Bandscheibenvorfall beim Vierbeiner auf den Verschleiß der Bandscheiben zurückgeführt werden. Man spricht hier auch von einer degenerativen Veränderung. Diese Veränderung kann aber wiederum mehrere Ursachen haben. So ist beispielsweise nicht selten eine Fehlbelastung oder eine Überlastung der Wirbelsäule der Auslöser. Aber auch Übergewicht des Hundes oder einfach nur der normale Alterungsprozess  können Schuld an einem Bandscheibenvorfall sein. Besonders bei älteren Hunden ist es also gar nicht so ungewöhnlich, dass die Tiere an einem Bandscheibenvorfall leiden.

Es kann aber auch ein wenig von der Rasse abhängig sein, ob der Vierbeiner ein solches Leiden bekommt oder nicht. Es gibt Hunderasse, die einfach häufiger einen Bandscheibenvorfall bekommen, als andere. Vor allem Hunde mit besonders kurzen Beinen oder einem langen Rücken können auch schon im mittleren Alter einen Bandscheibenvorfall bekommen. Durch den langen Rücken werden die Bandscheiben sehr stark belastet. Diese Rassen neigen zudem auch zu einer sehr frühen Verkalkung. Auf diese Weise verlieren die Bandscheiben einfach an Elastizität. Die Bandscheiben können in diesem Fall einfach nicht mehr richtig ihren Pufferfunktionen nachkommen.

Die Symptome richtige deuten

Die Symptome bei einem Bandscheibenvorfall eines Hundes können sehr verschieden sein. Hier spielt vor allem eine große Rolle, an welcher Stelle der Wirbelsäule der Vorfall auftritt. Es kommt in der Regel zu einer Vorwölbung der Bandscheibe. Bereits dies ist für den Hund sehr schmerzhaft. Somit sind Schmerzen meist die ersten Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall. Darüber hinaus kann es auch auffällig sein, wenn sich der Hund einfach nicht mehr so viel bewegen möchte. Kommt zu einem kompletten Vorfall des Bandscheibengewebes, so treten beim Hund auch Lähmungserscheinungen auf. Diese sind vor allem durch das Nachschleifen der Vorder- oder Hinterbeine zu erkennen. Zudem besteht eine erhöhte Schmerz- und Druckempfindlichkeit.

Es gibt aber auch Fälle, in denen eine steifer Hals oder eine unnatürliche Haltung des Rückens ein Symptom für einen Bandscheibenvorfall sein kann. Auch ein Buckel ist unter Umständen ein Zeichen, dass etwas mit der Bandscheibe nicht stimmt. Weiterhin können durch den Druck des Bandscheibengewebes auf die Nerven auch die Kontrollen der Blasen- und Afterschließmuskeln beeinträchtigt werden. Der Hund leidet in diesen Fällen dann an einer Inkontinenz.

Kann einem Bandschiebenvorfall beim Hund vorgebeugt werden?

Leider kann einer solchen Erkrankung nicht immer vorgebeugt werden. Hunde sollten allerdings nicht zu viel springen oder Treppen laufen. Besonders bei den Rassen, die aufgrund ihres Körperbaus, ein erhöhtes Risiko für einen Bandscheibenvorfall haben, sollten auf diese Aktivitäten so gut, wie möglich, verzichten. Zu diesen Rassen gehören unter anderem Dackel, Pekinesen oder Cockerspaniel.

Haben die Hunde aber bereits einen Bandscheibenvorfall gehabt oder ist bereits schon stark abgenutztes Bandscheibengewebe vorhanden, so kann mit einer Physiotherapie sehr gut behandelt werden. Das Gleiche gilt auch für eine Bandscheibenvorwölbung. Mit Hilfe der Physiotherapie können Bandscheibenvorfälle bei Hunden reduziert werden. Darüber hinaus können Hundebesitzer auch lieber ein Brustgeschirr benutzen. Auf diese Weise werden Bandscheiben und Halswirbel entlastet. Aber leider sind auch diese Methoden und Behandlungen nicht hundertprozentig sicher, um einen Bandscheibenvorfall zu verhindern.

Ein Bandschiebenvorfall gehört in die Hände eines Tierarztes

Jeder Hund, der unter einem Bandscheibenvorfall leidet, muss unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden, Schließlich kann es durch diese Erscheinung zu dauerhaften Lähmungen kommen. Bereits der erste Verdacht sollte Hundebesitzer genügen, um mit ihren Vierbeinern einen Tierarzt aufzusuchen. Zu langes Warten kann nicht nur die Schmerzen der Tier verschlimmern, sondern auch die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung mindern. Dies sollte auf verhindert werden. Schließlich sollte das Ziel eines jeden Hundebesitzers sein, dass sein Hund nicht leiden muss. Generell sollte der Tierarzt lieber einmal zu viel, als zu wenig aufgesucht werden. Auch wenn es sich bei den Symptomen nicht um einen Bandscheibenvorfall handelt, ist es in diesem Fall besser, einfach auf Nummer sicher zu gehen.

Die tiermedizinischen Informationen auf hunde-erziehen.com stellen keine ärztlichen Beratungen dar noch haben sie den Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Tierarzt, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich der Information des Nutzers und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung von Tieren auffordern. Bei gesundheitlichen Problemen ist ein Tierarzt aufzusuchen.

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