Unter Depressionen leiden viele Menschen. Laut Schätzungen sollen es sogar mehr als 200 Millionen auf der ganzen Welt sein. Dabei kann diese Krankheit aber nicht nur den Menschen treffen. Auch Hunde können unter Depressionen leiden. Vielleicht klingt dies jetzt ein wenig kurios. Aber bereits in den 60´er Jahren erfolgte eine Studie, die dies auch wirklich bewiesen hat. In diesen Studien wurde eben auch bewiesen, dass Hunde Gefühle haben. Und sind diese vorhanden, kann auch der Rückschluss erfolgen, dass Hunde oder auch andere Tiere an psychischen Erkrankungen leiden können. So eben auch unter Depressionen.  Dabei ist eine Depression bei einem Hund aber nicht so einfach zu erkennen. Schließlich kann sich der Vierbeiner nicht wirklich verbal mitteilen, so wie wir Menschen. Aber es gibt dennoch Optionen, wie auch bei einem Hund eine Depression erkannt werden kann.

Depressionen bei Hunden erkennen

Wichtig ist natürlich, dass jeder Hundebesitzer, seinen Hund am besten kennen muss. So kann bereits jede Veränderung auf einen Erkrankung hinweisen. Es gibt aber dennoch typische Symptome einer Depression, die auch bei Vierbeinern zu finden sind. Dazu gehören:

  • Schlappheit
  • Appetitlosigkeit
  • keine Lust zum Spielen oder Spazierengehen
  • Unbeteiligtheit und Teilnahmslosigkeit
  • kein Interesse an der Umgebung
  • schlurfender Gang
  • hängender Kopf und hängende Rute
  • sparsame Mimik
  • leerer Blick
  • Unaufmerksamkeit
  • kein Zeigen von Unmutsäußerungen (z.B. Knurren) bei Provokationen
  • Unsauberkeit
  • übermäßiges Fressen
  • keine und langsame Reaktion auf Ansprache und Geräusche
  • gleichbleibende Atemfrequenz trotz Spiel oder Aufregung
  • Änderungen im Verhalten wie zum Beispiel das permanente Jagen des eigenen Schwanzes

Natürlich müssen als diese Symptome nicht wirklich auf eine Depression beim Hund hindeuten. Es können auch andere Ursachen der Grund sein. Aber wie können Depressionen denn überhaupt entstehen?

So entstehen Depressionen – auch bei Hunden

Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein. Depressives Verhalten kann auch durch eine organische Erkrankung ausgelöst werden.  In diesem Fall muss eben auch eine Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen. In den meisten Fällen haben die tierischen Depressionen aber einen ganz anderen Hintergrund. Wie auch beim Menschen ist oftmals die Psyche betroffen. Sensible Hunde können schon bei einem Streit in der Familie in eine Depression verfallen. Aber auch das Alleinesein kann den Hunden so sehr zu schaffen machen, dass die depressiv werden. Vielleicht ist aber die menschliche Bezugsperson für einen längeren Zeitraum nicht da oder verstorben. Auch dann können die Vierbeiner depressiv werden. Langeweile und auch Stress können ebenfalls eine Rolle spielen. Bei Stress wird viel Adrenalin ausgeschüttet. Kommt dies häufiger vor, wird der Körper überfordert. Es reagiert dann mit Erschöpfung. Stress kann für Hunde durch ganz verschiedene Dinge entstehen. Auch hier können die Vierbeiner wieder sehr verschieden reagieren. Was für den einen Hund schon Stress bedeutet, steckt ein anderer ganz einfach weg. Kinder, Lärm oder auch ein Umzug können die Ursache für Stress sein. Aus diesem Grund sollten Stresssituationen, so weit wie möglich, vermieden werden.

Darüber hinaus sollten auch Frustrationen verhindert werden. Dabei sind die Erwartungshaltungen eines Hundes anders, als beim Menschen. Wird ein Spaziergang nicht unternommen oder bekommt der Hund, anders als gewohnt, sein Futter, führt dies bereits zu Frustrationen. Auch ein zweiter Hund kann dazu führen, dass der Hund nicht mehr zufrieden ist. Über einen längeren Zeitraum können diese Frustrationen eben auch zu Depressionen führen. Es kann aber auch sein, dass Hunde jahrelang mit anderen Tieren gelebt haben und dies nun nicht mehr tun. Auch in diesem Fall, können die Vierbeiner depressiv werden. Sie vermissen einfach den Kontakt mit anderen Tieren.

Vor allem ältere Hunde leiden sehr häufig unter Depressionen. Hier stellt sich oftmals das Gefühl ein, dass sie einfach nicht mehr gebraucht werden. Gebrauchshunde oder auch Hunde, die oft und viel trainiert haben, neigen dazu, depressiv zu werden, sofern sie sich im Ruhestand befinden. Aus diesem ist zu empfehlen, dass diese Hunde niemals ganz aus dem Alltag gerissen werden. Der Hund sollte immer noch eine gewisse Aufgabe haben.

Wie wird die Depression diagnostiziert und behandelt?
Wichtig ist erst einmal von einem Tierarzt mögliche physische Ursachen ausschließen zu lassen. Darüber hinaus muss das depressive Verhalten von einer Depression unterschieden werden. Das depressive Verhalten hält in der Regel nur einige Tage an. Bei einer Depression ist es dann schon ein längerer Zeitraum. Bei einer Depression liegt zudem auch ein gestörter Gehirnstoffwechsel vor. Hier entsteht ein Mangel bestimmter Botenstoffe. Es erfolgt eine Veränderung des Selbstwertgefühles und auch positive Gefühle gehen verloren. Beim Menschen werden viele Gespräche empfohlen. Dieser Therapieansatz gestaltet sich bei einem Vierbeiner aber meist sehr schwierig, da er keine genauen Angaben machen kann. So muss hier also eine genaue Beobachtung erfolgen. Dazu werden Körpersprache, Schlaf-Wach-Rhythmus und Verhalten genau unter die Lupe genommen. Es gibt jedoch keine genaue Diagnostik.

Es können Antidepressiva verschrieben werden, diese enthalten aber keine Beruhigungsmittel. Schließlich soll die gewohnte Aktivität des Hundes wiederhergestellt werden. Nach der Einnahme dieser Medikamente sind Hunde meist auch für eine Verhaltenstherapie offen. Diese ist besonders wichtig für die dauerhafte Genesung. Auch während einer solchen Therapie wird versucht, der Ursache auf den Grund zu gehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Therapie in der gewohnten Umgebung des Hundes stattfindet. Zuständig für eine solche Behandlung ist ein Tierpsychologe, der sich ganz individuell auf das Tier einstellen wird. Gewisse Bestandteile sind aber immer gleich:

  • Bewegung und Sport
  • Zuwendung
  • Rückhalt in der Familie
  • Schaffen von positiven Umständen
  • Beschäftigung für den Hund
  • Stärkung des Selbstwertgefühls mit Lob

Weiterhin wirken sich auch noch viel Tageslicht, eine ansprechende und anregende Umgebung auf den Hund positiv aus. Der Vierbeiner sollten auf keinen Fall überfordert, aber auch nicht verhätschelt werden. Dann klappt es auch bald wieder mit dem normalen und glücklichen Hundeleben.

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