Es gibt einfach Dinge, vor die möchte sich jeder Hundebesitzer so lange, wie möglich drücken. Eines davon ist sicherlich, den Hund an den Maulkorb zu gewöhnen. Schließlich gibt es hin und wieder einfach Situationen, wo es notwendig ist, dass dem Vierbeiner ein solcher verpasst wird. Sicherlich ist dies für Mensch und Hund nicht wirklich schön. Wer aber seinen Hund möglichst zeitig an den Maulkorb gewöhnt, kann sehr gute Karten haben.

Warum muss der Hund einen Maulkorb tragen?

Selbst für Hundehalter ist es manchmal nicht ganz ersichtlich, warum der Hund in gewissen Situationen mit einem Maulkorb ausgerüstet sein muss. So empfinden auch die meisten Herrchen und Frauchen ein solches „Ding“ als sehr unangenehm. Dennoch gibt es hin und wieder Situationen, in denen es einfach sein. Beispielsweise bei der Einreise in ein fremdes Land. Aber auch bei der Fahrt mit der Bahn innerhalb von Deutschland muss der Hund, je nach Größe, einen Maulkorb tragen. Es kann aber auch eine Auflage der Gemeinde sein, weil der Hund eben schon einmal gebissen hat. Entsprechend muss der Vierbeiner dann in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen. Es gibt also eine Menge Situationen, wo es eben einfach Pflicht ist. Deshalb ist es besser, den Hund möglichst früh an den Maulkorb zu gewöhnen.

Wie Hunde mit dem Maulkorb umgehen

Hunde, die noch nie zuvor in ihrem Leben einen Maulkorb getragen haben, werden diesem Vorhaben sehr skeptisch gegenüberstehen. Nicht selten wehren sich die Vierbeiner mit aller Kraft und versuchen den Fremdkörper auch wieder abzustreifen. Hier kann man dem Tier aber keinen Vorwurf machen. Der Hund ist einfach nicht an das Tragen des Maulkorbes gewöhnt. Wie sollte er sich auch anders verhalten? Es ist etwas Neues, was das Tier zudem, aus seiner Sicht, auch noch einschränkt. Würde der Hunde möglichst für an das Tragen gewöhnt werden, könnte er auch viel entspannter damit umgehen. Wird der Maulkorb aber immer dann eingesetzt, wenn der Hund beispielsweise zum Tierarzt muss oder zur Fell- und Pfotenpflege, verbindet das Tier den Maulkorb mit etwas Negativem. So kann das Vorhaben in den seltensten Fällen nur gelingen.

Hund erfolgreich an den Maulkorb gewöhnen

Zugegeben es ist nicht ganz einfach, einen Vierbeiner an den Maulkorb zu gewöhnen. Aber die Arbeit und die Mühe werden sich auf jeden Fall lohnen. Generell sollten für den Erfolg drei Schritte eingehalten werden:

  1. den richtigen Maulkorb auswählen
  2. ein Vortraining absolvieren
  3. ein regelmäßiges Training

Damit der Hund sich wohlfühlt, muss der Maulkorb auch wirklich passen. Das bedeutet eben auch, dass dieser nicht über den Fang nach vorne gezogen werden kann. Der Maulkorb darf aber auch am Nasenspiegel und an Knochenvorsprüngen und unter den Augen nicht eng anliegen. Hier kann es ruhig ein wenig lockerer sein. Sie erkennen, dass der Maulkorb richtig passt, wenn sich unter anderem so viel Platz ist, dass der Fang geöffnet werden kann. Ein ungestörtes Trinken und Hecheln muss für den Hund immer möglich sein. Damit der perfekte Maulkorb gefunden werden kann, muss der Hund zur Anpassung natürlich mitgenommen werden. Hier können sich meist schon die ersten Probleme ergeben. Damit sich diese aber in Grenzen halten, ist ein Vortraining anzuraten. Dazu kann dem Hund öfters über den Fang/Schnauze gestreichelt werden. Hin und wieder sollte der Fang umfasst werden. Lässt der Hund dies mit sich geschehen, muss er ausreichend gelobt werden. Wenn Sie merken, dass der Hund gut mit der Situation umgehen kann, sollte die Übung ausgeweitet werden. So kann beispielsweise ein Kniestrumpf über den Nasenrücken gelegt werden. Auch hier das Lob nicht vergessen!

Um den Hund weiter an den Maulkorb zu gewöhnen, dass die Strumpf-Übung noch ein letztes Mal ausgebaut werden. Dazu wird ein Leckerlie in den Strumpf getan und dem Hund vor die Schnauze gehalten. Der Hund wird den Geruch wahrnehmen und nach dem Leckerlie suchen. Auf diese Weise streift sich der Hund den Strumpf automatisch über den Fang.

Diese Übung kann dann mehrmals am Tag wiederholt werden. Am besten auch in unterschiedlichen Räumen oder auch unterwegs. Auf diese Weise merkt der Hund, dass es sich hierbei nicht um örtlich fixiertes Spiel handelt. So kann dann auch das Anpassen des Maulkorbes sehr einfach und vor allem stressfrei realisiert werden. Schließlich denkt der Hund dann, es wäre einfach ein Spiel.

Trainieren mit dem Maulkorb

Ist der richtige Maulkorb dann erst einmal gekauft, kann das Training auch schon beginnen. Am ersten Tag sollte der Maulkorb immer dann getragen werden, wenn etwas Positives unternommen wird. Beispielsweise vor dem  Spielen oder Füttern. Am zweiten Tag kann etwas Streichwurst in den Maulkorb geschmiert werden. Dann wird der Maulkorb mit beiden Händen festgehalten und der Hund kann den Korb auslecken. Auch diese Übung kann mehrmals wiederholt werden. Durch das positive Erlebnis wird der Hund sehr gerne seinen Fang in den Korb stecken. Dann kann die Übung auch am dritten Tag erweitert werden. In dem die Nackenriemen für kurzen Zeit geschlossen werden, während der Hund noch mit dem Auslecken beschäftigt ist. Diese Übung sollte nicht länger als 15 Sekunden dauern. Loben nicht vergessen und wiederholen! Ab dem vierten Tag sollten die Zeiten des Tragens verlängert werden. Dabei wird der Maulkorb aufgesetzt und wieder abgenommen. Beim Anziehen und Tragen des Maulkorbes sollte der Hund immer wieder gelobt werden. Hier kann auch hin und wieder ein Leckerlie nützlich sein. Am fünften Tag kann man dann schon ein paar Schritte mit dem Hund, der den Maulkorb trägt, gehen. Zuerst bietet sich das zu Hause an und dann geht es nach draußen. Dennoch darauf achten, dass die Zeit des Tragens nicht zu lange ist. Besser ist es öfters nur für kurze Zeit die Übung zu absolvieren. In den kommenden Tagen sollte dann die Tragezeit immer weiter ausgedehnt werden. Der Hunde sollte dann problemlos eine Stunde den Maulkorb tragen können, ohne dass er die Absicht hat, sich diesen abzustreifen.

Loben ist wichtig

Besonders in diesem Fall ist loben sehr wichtig. Man darf aber nicht den Fehler machen, den Hund beim Abnehmen des Maulkorbes zu loben! Das wäre vollkommen falsch und das würde der Hund auch nicht wirklich verstehen. Der Hund muss das Anlegen und Tragen des Maulkorbes mit etwas Angenehmen verbinden. Entsprechend muss hier auch das Lob erfolgen.

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