Die Bindung zwischen einem Menschen und Hund ist genauso wichtig, wie zwischenmenschliche Beziehungen. Viele Probleme, die im Zusammenleben mit einem Hund auftreten, würde es gar nicht geben, wenn die Bindung zwischen Tier und Mensch einfach stimmen würde. Der menschliche Einfluss auf den Hund geht immer dann verloren, wenn etwas anderes, Spannendes passiert. Hunde schalten dann, wie auf Durchzug. Druck oder auch Strafandrohungen dürfen kein adäquates Mittel sein, um den Einflussbereich des Menschen beim Hund zu gewährleisten. Diese Handlungen führen nur zu Stress auf beiden Seiten. Eine freudige Bindung oder ein Vertrauensverhältnis kann auf diese Weise wohl eher nicht erreicht werden. Um eine enge Bindung zum eigenen Hund aufbauen zu können, muss der Mensch auch erst einmal von seiner Rolle als Fütterer wegkommen. Schließlich möchten wir mehr für unseren Hund sein. Dabei spielt auch der Ton eine wichtige Rolle. Hunde wollen verbal und körpersprachlich motiviert werden. Ein strenger Ton, ähnlich wie bei der Bundeswehr, löst wohl nur bei wenigen Hunde freudiges erregen aus. Bewiesen ist, dass hohe und freudige Töne einen Hund motivieren. Mit einem Hund sollte in der ähnlichen Tonlage, wie mit einem Baby gesprochen werden. Die wenigsten Menschen würden schließlich auch so einen kleinen Menschen nicht unbedingt anschreien, wenn sie die Aufmerksamkeit erwecken wollen. Auch die Körpersprache ist ein entscheidendes Indiz, ob die Beziehung zwischen Mensch und Hund enger wird. Eine über den Hund gebeugte Körperhaltung wird von dem Tier als Bedrohung angesehen. Als was für ein Hund größer ist, macht dem Tier Angst.

Bindung ja, aber ohne Druck und Strafe

Die Bindung zwischen Mensch und Tier darf nicht auf Strafen oder Druck basieren. Belohnt werden, sollte jedes positive Verhalten des Vierbeiner. Menschen müssen sich für den Hund wieder interessant machen. Das bedeutet auch, dass der Mensch der Mittelpunkt des Hundelebens wird. Der Hund muss spüren, dass positiven Sachen nur in der Umgebung des Menschen geschehen.

Erwartungshaltungen runterschrauben

Viele Neu-Hundebesitzer sind nach den ersten Wochen und Monaten enttäuscht, wenn der Hund nicht genau das macht, was sie eigentlich wollen. Das kann der Hund auch nicht! Viele Menschen erwarten von einem Hund, dass dieser sich, wie ein Mensch verhält. Biologisch ist das nicht möglich, denn der Hund ist ein Tier. Hundebesitzer müssen also ihre Erwartungshaltungen an den Hund herunterschrauben. Menschen erwarten immer wieder, dass sich Hund auf uns einstellen. Umgekehrt fällt es den Menschen aber schwer, sich auf ihren Hund einzustellen.

Kontaktversuche durch den Hund

Oftmals nehmen Hunde mit den Menschen Kontakt auf. Diese merken dies aber noch nicht einmal und können auch nicht entsprechend darauf reagieren. Blickkontakte oder auch Kontaktberührungen durch den Hund werden ignoriert. Dabei sind genau diese kleinen Dinge für eine enge Bindung einfach wichtig. Durch sein Verhalten löst der Mensch die Bindung zum Hund ganz von selbst und wundert sich dann, warum der Hund sich abwendet. Hunde sind keine netten Accesoires, die in der Ecke liegen oder in einer Tasche mitgenommen werden können. Es sind Lebewesen und verdienen eine entsprechende Behandlung und auch eine ausgeprägte Bindung zum Menschen.

Bindung stärken – Es ist niemals zu spät

Die Bindung zwischen einem Hund und einem Menschen kann immer gestärkt werden. Der Mensch muss aber auch bereits dafür sein. Signale des Hundes müssen beachtet werden. Diese sollten auch nicht ignoriert, sondern belohnt werden. Ein ganz einfaches Beispiel: Der Hund läuft voraus und dreht sich nach einer Weile um. Dies ist der richtige Zeitpunkt für Menschen, dem Hund ein Leckerli hinzuhalten. Kommt der Hund dann wird er gelobt und bekommt sein Leckerli. Mit der Zeit wird sich der Hund immer öfters umdrehen. Ist der Zeitpunkt gekommen, werden die Leckerli reduziert und das Verhalten variabler verstärkt. Alternativ zu den Leckerlis kann auch die Lieblingsbeschäftigung des Hundes begonnen werden. Für die enge Bindung sind auch Kontaktberührungen sehr wichtig. Der Hund kann im Vorbeigehen gestreichelt werden. Kommt der Hund zum Menschen, muss er gelobt und belohnt werden. Auch Menschen müssen ein Gespür dafür entwickeln, wenn Hunde einfach die menschliche Nähe brauchen und sollten dies auch zulassen.

Für die Bindung zwischen Mensch und Hund sind die Kontaktzeichen existenziell wichtig. Wer auf diese achtet, hat gute Chancen mit seinem Hund, dicke Freunde zu werden.

Wenn der Artikel hilfreich für Dich war und Dir gefallen hat würde ich mich sehr über 5 Sterne von Dir freuen:
[ratings]