Die Ernährung des Hundes gibt dem einen oder anderen Hundebesitzer immer wieder nochmal ein paar Rätsel auf. Dabei ist es gar nicht so schwer. Wenn doch nur nicht immer diese Irrtümer wären. Diese werden durch die Medien und die unterschiedlichen Informationsquellen auch immer wieder noch einmal neu ins Leben gerufen. Aber irgendwann muss auch mal Schluss damit sein.
Hunde fressen zuerst den Mageninhalt
Es wird immer wieder davon ausgegangen, dass Hund und auch Katzen den Mageninhalt ihrer Beutetiere fressen. Das ist aber vollkommen falsch. Dies tun nur Hyänen. Und dies ist eine ganz eigenständige Tierart. Zwar fressen Hund auch einen Teil des Mageninhaltes, aber eben nur einen kleinen teil. Und zwar den, der durch die Wanderung des Magens noch an dem Pansen haftet. Auch nehmen Hunde keinen sehr großen Anteil des Darminhaltes in pflanzlicher Form auf. In beiden Fällen liegt der prozentuale Anteil unter 5%.
Püriertes Gemüse ersetzt den Mageninhalt des Beutetieres und ist für Hunde wichtig
Püriertes Gemüse kann kein Ersatz für einen Mageninhalt sein. Schließlich sind die Gräser und Pflanzen hier dann nicht mehr in einem rohen Zustand vorhanden. Bakterien und Verdauungssäfte haben bereist dafür gesorgt, dass die Pflanzen im Magen schon ein wenig verdaut worden sind. Rohes püriertes Gemüse kann also kein adäquater Ersatz für den Mageninhalt eines Beutetieres sein. Wer diesen aber nachbilden möchte, muss das pürierte Gemüse mit dem Enzym Amylase sowie zellulolytische Bakterien versetzen und vermengen. Bei den Bakterien handelt es sich in erster Linie um Milchsäurebakterien. Aber auch damit ist die Arbeit noch nicht getan. Diese Menge muss dann für vier bis sechs Stunden und bei 38,0°C stehengelassen werden. Nur auf diese Weise kann das Gemüse dann von den Bakterien und Enzyme verdaut werden. Nach dieser Zeit entspricht das Gemüse dann dem Mageninhalt eines Beutetieres und kann vom Hund gefressen und verwertet werden. Aber auch Gemüse, welches nicht auf diese Weise verarbeitet, aber püriert wurde, kann von dem Vierbeiner verdaut werden. Generell sollte Gemüse für den Hund immer bei einer hohen Temperatur erhitzt werden. Es empfiehlt sich hier auf das Backen zu setzen. Und zwar bei mind. 190°C über 25 Minuten. Auf diese Weise platzen die Stärkekörnchen in den Pflanzen und diese werden dann für den Hund verwertbar. Auch das Fertigfutter für den Hund wird auf diese Weise erhitzt.
Obst und Gemüse – Für Hunde gefährlich
Der Hund hat im Gegensatz zu den Wiederkäuern nur einen ¼ dicken Darm, der zudem auch noch von dem Durchmesser kleiner ist. In der Darmwand finden sich zudem auch nur ¼ Muskelfasern. Der normale Nahrungsbrei findet hier auch ohne Probleme seinen Weg. Denn dieser hat in der Regel die Konsistenz von Eierlikör. Würde der Hund aber nun Obst und Gemüse bekommen, würde sich auch der Nahrungsbrei verändern. Dieser hätte dann eine dickere Konsistenz, weil die Pflanzenanteile einfach nicht vom Magen verarbeitet werden können. Der Hundedarm wäre in solch einem Fall einfach überfordert. Es würde zu Verstopfungen und Darmkrämpfen kommen. Oftmals bleiben auch die tödlichen Darmverschlingungen einfach nicht aus.
Keine Gewürze für Hunde
Hunde bekamen in den früheren Zeiten immer wieder mal die Reste vom Mittagessen. Und in diesen waren dann eben auch unterschiedliche Gewürze zu finden. Bisher fand sich in der Literatur aber noch kein Nachweis darüber, dass Hunde wirklich an unter der Einnahme der Gewürze gelitten haben oder, dass irgendwelche Schäden entstanden sind. Gewürze können Speisen und Gerichte nicht nur köstlicher machen, sondern sie können unter Umständen auch die Verdauung anregen. Also kann es doch gar nicht so falsch sein, seinem Hund auch einfach Gewürze zu fressen zu geben, oder?
Es sollte einfach darauf verzichtet werden, dem Hund entsprechende Reste zu geben. Die Zusammensetzung der menschlichen Nahrung entspricht nicht den Bedürfnissen eines Tieres. Es ist aber bestimmt nichts Verwerfliches daran, wenn der Hund hin und wieder einfach mal ein paar Reste bekommt. Dies sollte aber nur als Ergänzung zur eigentlichen Ernährung angesehen werden. Niemals sollte ein Hund oder auch ein andere Tier ausschließlich mit den Resten der menschlichen Ernährung gefüttert werden.
Also ist auch Kochsalz schädlich für Hunde?
Anfang des 20. Jahrhundert erschien eine Promotionsschrift, in der stand, dass Kochsalz für nierenkranke Menschen auch noch zusätzlich schädlich sei. Dies wurde dann eben auch auf Hunde übertragen. Erst später wurde der Fehler in dieser Promotionsschrift erkannt. Hund und auch Menschen brauchen Kochsalz einfach, um Salzsäuren im Magen produzieren zu können. Aber auch die Nierenfunktion wird auf diese Weise aufrechterhalten. Hunde benötigen viel mehr Kochsalz in der Ernährung, weil sie auch eben mehr Salzsäuren im Magen produzieren müssen. Das liegt an der Verdauung des Fleisches. Würde der Hund also nicht genügend Kochsalz bekommen, hätte dies gravierende Ausmaße. Der Vierbeiner könnte unter anderem an einer Nierenerkrankung leiden.
Es kann aber auch zu einer Kochsalzvergiftung kommen. Dies aber nur dann der Fall, wenn der Hund parallel zur Kochsalzaufnahme nicht genügend Wasser aufnimmt. Es findet keine Überversorgung an Kochsalz statt, da immer nur die Menge aus der Nahrung aufgenommen wird, die der Hund in seinem Körper auch aktuell benötigt. Der Rest wird dann einfach wieder über den Kot ausgeschieden. Sollten also doch mal Reste verfüttert werden, die normal gesalzen sind, kann hier nicht wirklich etwas passieren.
Eiweiße und Kohlenhydrate dürfen nicht fehlen!?
Dies stammt eigentlich aus der Futtermittelberechnung für Schweine und wurde aber irgendwann auf den Hund übertragen. Fette, Eiweiße oder Kohlenhydrate werden im Körper sowieso in die Grundbausteine zerlegt. Es ist also möglich, ein Tier nur mit Fleisch oder Fett oder Kohlenhydraten zu füttern. Der Körper kann nämlich aus den tierischen Eiweißen alleine Fette und Kohlenhydrate selber herstellen. Zudem können Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate auch synthetisiert werden. Es müssen aber immer Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe vorhanden sein.
Die Ernährung des Hundes ist also nicht immer ganz so einfach. Damit es keine Missverständnisse gibt und damit der Vierbeiner auch wirklich noch lange und vor allem glücklich und gesund sein kann, sollte einfach auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Schließlich können auch die einen oder anderen Lebensmittel einfach eine fatale Wirkung auf unsere Vierbeiner haben. Und das muss nun wirklich nicht sein. Als Hundebesitzer sollte man sich ausreichend informieren, was Bello fressen kann und was eben nicht.
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