Es war wieder ein schrecklicher Fund, den Beamte im niedersächsischen Süstedt machen mussten. Hier wurden 20 Pferde auf dem Hof eines ehemaligen Pferdezüchters gefunden. Die Tiere waren in einem erschreckenden Zustand und dem Tod nahe, als dem Leben. 16 Tiere schweben momentan noch in Lebensgefahr. Ihre Verletzungen und auch die anhaltende Verwahrlosung waren wohl einfach zu gravierend. Dieses Phänomen ist leider nicht. Es ist unter Begriff Animal Hoarding bekannt. Und leider gab es auch in der Vergangenheit immer wieder mal entsprechende Berichte darüber, dass Menschen einfach nicht vernünftig mit Tieren umgehen können. Das geschieht in erster Linie natürlich zum Leidwesen der Vierbeiner.

Tierschützer sind erschrocken

Immer wieder sind Tierschützer darüber entsetzt und erschrocken, wie manche Tiere ihr Dasein tristen müssen. Animal Hoarding ist eine Krankheit. Zu vergleichen ist dies mit dem Messie-Syndrom. Doch leider werden beim Animal Hoarding unschuldige Tiere missbraucht. Animal Hoarder können leider noch keine Therapie in Anspruch nehmen, da diese in Deutschland noch nicht angeboten wird. Und das obwohl auch die Fällen der Animal Hoarder im letzten Jahr drastisch gestiegen ist. Bei den Animal Hoardern werden drei Typen unterschieden. Zum einen die Züchter, die irgendwann einmal den Überblick verloren haben. Dann gibt es auch noch die Retter. Diese Menschen holen die Tiere aus bestimmten Gefahrensituationen und nehmen diese dann bei sich zu Hause auf. Hier spielt vor allem die eigene Selbstdarstellung eine wichtige Rolle. Und drittens wäre da auch noch der Helfertyp. Dieser denkt, meist, dass es den Tiere bei ihm gut geht. Menschen, die unter dem Zwang leiden, immer mehr Tiere in ihrer Umgebung zu halten, sind meist sozial isoliert. Darüber hinaus können auch Angst- und Suchterkrankungen eine wichtige Rolle spielen.

Die Zahl der Fälle nimmt immer weiter zu

Schon in den letzten Studien, die durchgeführt worden sind, ist klargeworden, dass dieses Problem nicht so einfach aus der Welt zu räumen ist. Im Gegenteil, die Tierheime und Tierschützer melden immer weitere Fälle, in denen Tiere aus erbärmlichen Lebenslagen befreit werden mussten. Das ist nicht nur für die Tiere grausam, sondern verlangt auch den Helfern immer wieder einiges ab.

Oftmals sind Hunde betroffen

Im aktuellen Fall waren es Pferde. Oftmals sind aber Hunde und Katzen betroffen. Sehr viele Hunde aus den unterschiedlichsten Rassen wurden schon bei einzelnen Animal Hoardern entdeckt und befreit.  Je nachdem, wie stark die Verletzungen der Tiere waren oder wie sehr sie unter diesem Zustand gelitten haben, können die Vierbeiner manchmal auch nicht weiter vermittelt werden.

Die Gefahren beim Animal Hoarding 

Das gravierendste Problem bei dieser Erkrankung ist einfach, dass die Tiere zu wenig Platz haben. So entstehen auch ziemlich schnell unhygienische Bedingungen. Das ist für das Tier auch für den Menschen gefährlich. Zudem können die Vierbeiner auf diese Weise auch nicht mehr richtig versorgt werden. Daraus resultieren Probleme, wie Unterernährung, Krankheiten oder auch Parasitenbefall. Tier, die aus solch einem Haushalt geworden werden, sind meist in einem sehr schlechten Zustand.

Animal Hoarder sehen Fehler nicht ein

Aus Sicht der Animal Hoarder machen diese keinen Fehler. Den Tieren geht es ihrer Ansicht nach gut. Es fehlt die Einsicht, dass das Tier gequält wird, wenn es so gehalten wird. Ein Animal Hoarder würde auch niemals seine Tiere freiwillig abgeben.

Erste Anzeichen wahrnehmen

Genau aus diesen Gründen ist es wichtig, dass die Umwelt einfach aktiv beobachtet und im schlimmsten Fall auch handelt. Wer bemerkt, dass sich die Tiere komisch verhalten oder wer einen unangenehmen Geruch wahrnimmt, sollte umgehend die Behörden verständigen. In diesem Fall ist das Veterinäramt zuständig. Weiterhin sollte auch der Tierschutz informiert werden. Juristisch ist es schwierig gegen diese Menschen vorzugehen. Ein unangenehmer Geruch ist noch kein ausreichender Tatbestand, um beispielsweise das Veterinäramt in die Wohnung oder das Haus zu lassen. Lassen Animal Hoarder niemanden freiwillig in die vier Wände, muss die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden. Diese möchte aber erst einmal entsprechende Beweise sehen, bevor sie überhaupt mit der Arbeit beginnt. Die meisten Betroffenen leben sehr abgeschottet. Und auch wenn es zu einer Handlung der Behörden kommt, sehen die Strafen für Animal Hoarder, wenn überhaupt, sehr gering aus. Die Tiere leiden aber meist noch ein Leben lang unter den Folgen.

Es muss gehandelt werden!

Damit nicht noch weitere Tiere ein solches Schicksal erleiden müssen, ist unbedingt Handlungsbedarf angesagt. Zum einen müssen natürlich alle die Augen offenhalten und möglich Animal Haorder frühzeitig erkennen und beobachten. Aber auch die Regierung ist gefragt. Denn viele Verfahren gegen Animal Hoarder dauern sehr lange und werden nicht selten auch eingestellt. Auch hier muss eine Lösung gefunden werden, die nicht nur adäquat, sondern auch angemessen ist. Die Tiere müssen geschützt werden und für die Menschen muss eine entsprechende Therapie angeboten werden. Solange die Betroffenen krank sind, werden sie sich auch immer wieder Tiere anschaffen. Egal, ob ihnen diese wieder weggenommen werden oder nicht. Viele Hoarder ziehen auch extra in ein neues Bundesland, um hier dann wieder von vorn mit dem „Sammeln“ beginnen zu können. Das muss ein Ende haben. Tierschützer schlagen beispielsweise ein zentrales Melderegister vor, in dem vermerkt wird, dass die entsprechende Person, schon einmal wegen eines solchen Delikts auffällig geworden ist.

So lange, wie hier aber auch von Seiten der Regierung nicht wirklich etwas geändert wird, können Tierschützer und Tierheime nur immer wieder die betroffenen Tiere so gut wie möglich, aufpeppeln und hoffen, dass sie irgendwann doch noch einmal ein neues und schönes zu Hause finden. Aber auch die Bevölkerung ist aufgerufen einfach wachsame durch die Welt zu gehen und mögliche Animal Hoarder bei den entsprechenden Behörden anzuzeigen. Nur so können Tier auch wirklich geschützt werden und müssen kein grausames Dasein ertragen.

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