Viele Menschen, ganz besonders die Hundebesitzer und Tierschützer wissen, wie schlecht es um die Straßenhunde in den südlichen Ländern und in ganz Europa bestellt ist. Ob in Spanien, Italien, Griechenland, in der Ukraine, Russland oder Tschechien – überall gibt es Straßenhunde die überfahren, gequält, getötet werden. Nun hat die Tragödie einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht und das außerhalb von Europa: In Mexiko nutzt die Mafia Hunde um Folter und Amputationen zu üben, oder macht sie zu Drogenabhängigen.

Hunde als Folteropfer

Es ist kaum vorstellbar, doch das Bild des abgemagerten, verhungerten Straßenhundes in einer Tötungsstation oder einem Tierheim, ohne Chance auf Vermittlung, ist nicht das schlimmste, was sich Tierschützer vorstellen können. Die Organisation „Milagros Caninos“ kennt andere Bilder: In Mexiko ist schon ein Menschenleben nichts wert, man kann sich vorstellen, wie es um das Leben eines Straßenhundes bestellt ist. Beziehungsweise, schlimmer noch. Das kann man eben nicht.

Pay de Limón wurde zum Opfer einer mexikanischen Drogenbande. Dem bildhübschen Schäferhundmischling schnitt man zwei Pfoten ab, dann warf man ihn in einen Müllcontainer. Die paramilitärische Gruppe „Los Zetas“ soll Urheber der Tierverstümmelung sein. Die Schnitte waren nichtsdestotrozt gekonnt und Pay de Limón wohl Übungsobjekt für den Ernstfall: Dem Ernstfall, in dem Menschen Hände oder Finger amputiert werden, um sie auf Mafia-typische Weise zu warnen.

Verstümmelt, gefoltert, drogenabhängig gemacht

Pay de Limóns Geschichte ging gut aus: Er schaffte es nach „Milagros Caninos“ (Hundewunder), einem Zufluchtsort für Tiere, die extremes durchgemacht haben. Sie waren nicht selten Folteropfer, sind gelähmt, alt, krank, blind oder Drogenabhängig. Kaum zu glauben und doch wahr. Drogenabhängige pumpten beispielsweise den älteren und fast blinden Hundeherren Almendro mit Rauschgift voll und misshandelten ihn. Auch er machte einen Entzug durch, wie wir ihn beim Menschen kennen.

Ein Happy End für Pay de Limón

Pay de Limón fand bei „Milagros Caninos“ aber nicht nur Zuflucht, Unterschlupf und Versorgung. Er bekam sogar zwei Beinprothesen mit denen er mittlerweile rennen, spielen und toben kann. Eine Firma im US-Bundesstaat Colorado fertigte die Prothesen für Pay de Limón an. Doch nicht alle Hunde haben so viel Glück: Viele bewegen sich auf Einkaufstrolleys oder anderen behelfsmäßigen, fahrbaren Unterlagen fort, um ihr kleines Lebensglück bei „Milagros Caninos“ genießen zu können. Hier gibt es wenigstens keine Tierquälerei und keinen Grund zur Flucht.

Tierschützer werden getötet

Doch die Arbeit der Tierschützer in Mexiko ist so unsicher wie das Leben der Straßenhunde. Javier Cervantes beispielsweise, der auf seinem Grundstück in der Gemeinde Jaltenco (Mexiko) 80 Straßenhunde- und Katzen beherbergte, wurde Anfang 2009 nachts in seinem Haus von Maskierten überfallen und zusammengeschlagen. Die Tiere schlachtete man ab. Der Verletzte Mann und die Tierleichen entsorgten die Maskierten auf einem Feld.

Polizeiliche Unterstützung? Fehlanzeige.

Umso schöner, dass es doch solch traumhafte Happy-End-Geschichte gibt, wie die von Pay de Limón. Wir finden so viel Mut zum Tierschutz lobenswert. Vielleicht wollen ja auch Sie die Arbeit des Tierschutzvereines unterstützen. Auf der Homepage (teilweise in Englisch) haben Sie die Möglichkeit Fotos und Videos des Geländes und der Tiere einzusehen, Sachspenden zu vergeben oder Geld zu spenden, welches die Arbeit von „Milagros Caninos“ erst möglich macht. Auch auf Facebook sind die Tierschützer vertreten.

Wir hoffen der Organisation mit diesem Artikel das ein- oder andere neue Mitglied zu bescheren und bedanken uns, so oder so, für die tolle Arbeit, die Tierschützer nicht nur in Mexiko, sondern weltweit leisten.

 

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