Das Futter ist unter den Hundebesitzern immer wieder ein riesiges Streitthema. Was die einen gut finden, kommt bei den anderen überhaupt nicht gut an. So lehnen beispielsweise auch acht von zehn Hundebesitzern Getreide im Futter des Vierbeiners ab. So gilt als Argumentation beispielsweise, dass der Hund vom Wolf abstamme und dieser würde kein Getreide fressen. Wer sich dann aber ein wenig mit dem Barfen beschäftigt, trifft auf ganz andere Meinungen von Hundebesitzern. Beim Barfen werden die Hunde mit Knochen und rohem Fleisch ernährt. Das barfen gilt bei vielen Hundebesitzern als sehr natürlich. Beim Barfen kann es aber zu Mangelerscheinungen kommen. Aus diesem Grund füttern viele Hundebesitzer rohes Gemüse hinzu. Das wiederum kann aber für Verdauungsprobleme beim Hund sorgen. Um die Verwirrung noch wenig weiter zu treiben, könnte auch aufgeführt werden, dass Wölfe auch nicht wirklich Gemüse fressen. Aber was soll der Hund denn nun bekommen?

Pflanzenfresser Hund?

Pflanzliche Kost, die an Hunde verfüttert wird, enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und verschiedene Fettsäuren. Somit kann also auch ein Fleischfresser von einer solchen Kost profitieren. Schließlich sind einiger dieser Stoffe für den Körper wichtig und können von diesem auch nicht selbst produziert werden. Es gibt also auch in der Ernährung von Wölfen, beispielsweise, pflanzliche Bestandteile. Aber wie kann das sein? Ganz einfach, in dem der Mageninhalt des Beutetieres gefressen wird. Hat ein Wolf ein Beutetier erlegt, wird dieses aufgebrochen und die Innereien werden gefressen. Dabei gehören der Magen und auch Teile des Darms zu ganz besonderen Leckerbissen. Und in diesen finden sich nun einmal sehr viele pflanzliche Bestandteile. Natürlich abhängig von dem jeweiligen Beutetier. Dennoch ist der Verdauungstrakt von Fleischfressern nicht dafür ausgelegt rohes Gemüse oder Getreide zu fressen. Entsprechend können also Verdauungsprobleme auftreten. Die pflanzlichen Stoffe im Magen eines Beutetieres befinden sich zudem schon in einem Verdauungszustand. Somit ist durch die Verdauungssäfte für den Jäger schon eine gewisse Vorarbeit geleistet worden.

Aber ein Hund is(s) nicht wie ein Wolf

Vor 10 bis 15.000 Jahren fand ein großer Umbruch statt. Der Mensch begann mit dem Ackerbau und Viehzucht. Entsprechend wurde auch die Ernährung umgestellt. So ging beispielsweise auch der Fleischanteil in der menschlichen Ernährung zurück. Hingegen kamen mehr Getreide, Getreideprodukte und auch Gemüse auf den Tisch. Zu dieser Zeit waren aber auch schon die Hunde wichtige und ständige Begleiter des Menschen. Somit stellte sich auch ihre Ernährung um. In den vielen Tausenden Jahren der Hundezucht, hat sich auch noch einiges verändert. Es änderte sich also nicht nur die Physiognomie. Durch die neuen Ernährungsgewohnheiten änderte sich auch das Verdauungssystem. Wölfe und Raubkatzen sind heute immer noch Carnivoren. Hunde aber eben nicht. Sie sind also keinen reinen Fleischfresser mehr. So ist der Hauptbestandteil der Ernährung eines Hundes immer noch Fleisch und dessen Produkte. Dennoch sollte der Anteil der pflanzlichen Ernährung bei einem Hund höher sein, als bei einem reinen Fleischfresser. Zu viel Fleisch bedeutet auch viel Protein. Und das wiederum kann sich sehr negativ auf die Nieren und die Leber auswirken.

Entsprechend darf ein Ernährungsbedarf eines Hundes niemals mit dem eines Wolfes verglichen werden. So sind beispielsweise auch die körperlichen Aktivitäten eines Hundes viel geringer, als bei einem Wolf. Selbst wenn der Hund sehr aktiv gehalten wird. Ein Hund muss auch nicht für seine Ernährung Beute jagen oder auch kalte Nachttemperaturen ertragen. All dies sollte berücksichtigt werden. Es ist also wichtig, dass Hunde eine ausgewogene Ernährung bekommen. Fleisch und Fleischbestandteile sollen natürlich im Vordergrund stehen. Der Körper eines Hundes darf aber nicht mit zu hohen Anteilen an Fetten und Proteinen überfrachtet werden. Darüber hinaus muss der Vierbeiner auch mit ausreichend Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen versorgt werden. Und genau diese befinden sich unter anderem im Getreide.

Futtermittelallergien bei Hunden

Es kann natürlich auch vorkommen, dass Vierbeiner unter einer Futterallergien kommen. Zu den allergenen Stoffen kann durchaus auch Getreide gehören. Dies wissen die Besitzer aber in den meisten Fällen nicht im Vorfeld. Leidet ein Hund beispielsweise unter einer Allergie gegenüber Getreide und den entsprechenden Produkten, ist eine Fütterung mit dieser Ernährung verboten. Schließlich sind die Folgen einer Futtermittelallergie nicht nur mit unangenehmen Symptomen verbunden, sondern können auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Und genau diese sollten wirklich vermieden werden. Hat der Hund jedoch keine entsprechende Allergie, kann Getreide gefüttert werden. Es liegt in diesem Fall kein Grund vor, warum auf die Vorteile einer solchen Ernährung verzichtet werden sollte. Die Getreidekomponenten in der Ernährung des Hundes sollten entsprechend sorgsam ausgewählt werden. Wer sich hier ein wenig unsicher ist, kann auch den Tierarzt noch einem passenden Futter fragen.

Wer sich hingegen für das Barfen entscheidet, sollte auch hier vor Beginn fachkundige Informationen einholen. Besonders wichtig ist zu wissen, was Hunde fressen dürfen und was nicht. Vieles, was dem Menschen gut und nahrhaft erscheint, kann für den Vierbeiner aber schädlich sein.

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