Viele Hunde heutzutage sind zu dick. Das ist nicht nur statistisch erwiesen sondern das ist sichtbarer Fakt. Fettleibigkeit hat leider auch bei unserem vierbeinigen besten Freund Einzug gehalten. Und das nicht zu knapp…

Ist mein Hund zu dick?

Seihen wir ehrlich: so manches Mal stockt einem der Atem wenn man schwer atmende, ihren Hängebauch tragende (schleifende?), stark adipöse Hunde auf der Straße sieht, die kaum noch fähig sind, sich in einem leichten Trab geschweige denn in einem lockeren Galopp  vorwärts zu bewegen. Man möchte am Liebsten den Menschen am anderen Ende der Leine aufrütteln, ihm ins Gewissen reden, ihn aufklären über all die Krankheiten und Leiden, die dieses überhöhte Gewicht mit sich bringt. Und es wird immer schlimmer. Laut statistischen Erfassungen ist mittlerweile jeder 2. Hund in Deutschland zu dick. Ist das zu fassen??? Daher mal ganz offen und ehrlich die Frage: wie sieht es eigentlich an unserem eigenen Ende der Leine aus? Ist mein Hund zu dick?

Dieser Frage wollen wir heute auf den Grund gehen.

Wie können wir feststellen, ob ein Hund zu dick ist?

Eine Möglichkeit ist das ganz normale Wiegen – wie bei uns Menschen auch.

Dazu stellen wir das Gewicht in Kilogramm (kg) fest. Wie macht man das am Einfachsten?

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  • Man benutzt eine Waage beim Tierarzt oder auch in manchen großen Tierhandlungen. Hier kann sich der Hund einfach und sicher draufstellen. Auf einer digitalen Anzeige wird dann haargenau das Gewicht angezeigt.
  • Oder aber man stellt sich zu Hause zusammen mit seinem Hund auf dem Arm auf eine normale Personenwaage, merkt sich das Gewicht und wiegt sich dann noch einmal alleine. Die Differenz der beiden festgestellten Zahlen ist das Gewicht des Hundes.

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Jetzt müsste man nur noch wissen, ob das Gewicht zu hoch oder etwa zu niedrig ist. Also blicken wir auf eine einschlägige Tabelle der jeweiligen Hunderasse, derer unser Liebling angehört und siehe da: so schlimm ist es ja gar nicht mit dem Gewicht. Aber halt: das kann ein Trugschluss sein!

Hier ein Beispiel anhand unserer eigenen Hündin: ein belgischer Schäferhund (Malinois). Laut Angaben des VDH (siehe hier: Link zum VDH – Rasse Malinois*) sollte das Gewicht zwischen 20-25kg bei einer Hündin liegen. Die Widerristhöhe ist dabei mit 58cm (-2/+4cm Toleranz) angegeben. Nun ist unsere Hündin aber eine eher zierliche und kleine Vertreterin der Rasse – sie hat eine Widerristhöhe von „nur“ 52cm. Und eine Toleranz von 5kg bei dieser kleinen Hündin ist schon ein sehr großer Unterschied! Zumindest weiß ich jetzt laut Zahlen, dass sie eigentlich sehr klein (zu klein?) ist und gewichtsmäßig mittendrin liegt. Aber ist das jetzt gut oder schlecht? Zu dick oder zu dünn? Also mit den Zahlen komme ich nicht so gut klar…

Gibt es nicht einen einfacheren Weg festzustellen, ob mein Hund zu dick ist?  Auch hinkt diese Methode ja für jeden Mischlingshund-Besitzer! Denn für Mischlinge gibt es nun einmal keine „Rassestandards“! Daher betrachten wir nun einmal unseren Hund OHNE Waage als Messinstrument.

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Den Ernährungszustand prüfen!

Folgende Punkte kann man schnell und einfach selber prüfen und dies ganz regelmäßig. Stellt man eine Auffälligkeit fest sollte man einen Tierarzt zu Rate ziehen. So ist man auf der sicheren Seite! Folgende Punkte werden betrachtet:

  • Freude am Herumtollen und an der Bewegung

Hat mein Hund stark an Bewegungsdrang verloren? Strengt es ihn augenscheinlich an, schon eine kleine Runde Gassi zu gehen? Wenn ja, kann dies entweder für erhöhtes Gewicht sprechen oder eventuell für eine Krankheit. In beiden Fällen sollte man den Tierarzt zu Rate ziehen!

  • Die Taille

Hat mein Hund eine Taille? Hierzu blickt man von oben auf den Hund herab und man betrachtet den Hund von der Seite: beides Mal sollte seine Taille gut zu sehen sein. Die Taille ist dabei die schmalste Stelle zwischen Hüfte und Brustkorb. Sie beschreibt praktisch eine kleine Kurve nach innen. Erkennt man eine Wölbung nach außen bzw. ist keine Taille zu sehen könnte dies schon ein Hinweis darauf sein, dass der Hund ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat!

  • Die Rippen

Kann man Rippen bei meinem Hund ertasten? Dazu streicht man ohne viel Anstrengung (also nicht „zu fest“) über den Brustkorb. Dabei sollte man die Rippen durch das Fell hindurch fühlen.

Idealgewicht:
Kann man nun die Rippen problemlos zählen kann während des darüber Streichens, hat der Hund keine Gewichtsprobleme bzw. „Idealgewicht“

10-15% Übergewicht:
Muss man sich schon anstrengen und etwas fester streicheln um die Rippen deutlich ertasten zu können hat der Hund vermutlich 10-15% Übergewicht

20-30% Übergewicht / Fettleibig:
Kann man garnicht feststellen, wo einzelne Rippen anfangen und aufhören spricht das für deutliches Übergewicht.

  • Die Wirbelsäule

Kann man die einzelnen Wirbel der Wirbelsäule beim Darüberstreichen fühlen? Fühlt man diese nicht oder nur sehr schwer könnte es auf Fettpölsterchen hinweisen. Aber Achtung: bei sehr gut bemuskelten Hunden kann es sich auch um die Muskelmasse handeln! Daher lieber einmal den Tierarzt befragen, falls man unsicher ist!

 

Diese Beurteilung ist für mich praktikabel! Das kann ich regelmäßig sehr gut alleine durchführen und gleichzeitig gefällt es unserer Hündin, denn die Streicheleinheiten wenn ich sie „abtaste“ scheinen ihr sehr angenehm zu sein.

 

Interessantes zum Weiterlesen

Ein Schritt-für-Schritt Schema zur Beurteilung des Hundes gibt es auf der Seite von Royal Canin. Das Ganze ist natürlich kostenlos, wirklich sehr ansprechend gemacht und einfach zu bedienen! Hier geht’s zur
>> Beurteilung des Hundes*

Gerade letztens gab es eine Fotostrecke auf Spiegel Online mit wirklich erstaunlichen Vorher-Nachher-Fotos von Hunden vor dem Abspeckprogramm und hinterher
>> Fotoreihe Vorher-Nacher-Bilder*

 

Welche Methode nutzt Du um das Gewicht Deines Hundes zu kontrollieren? Welche Erfahrung hast Du mit welcher Methode gesammelt? Wir freuen uns auf zahlreiche Kommentare zu diesem wichtigen Thema, dass leider immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dabei wollen wir alle doch nur eines: einen gesunden, fitten Hund!