Menschen haben es ja manchmal schon sehr, sich zu entspannen. Also, warum sollte es auch nicht Hunden so gehen? So ist es eben auch kein Wunder, dass Hunde in der heutigen Zeit immer mehr unter Stress leiden. Das ist nicht für den Hund eine unangenehme Sache, sondern auch für die Besitzer. Denn viele Hundebesitzer wissen nicht wirklich, wie sie mit Stress beim Hund umgehen soll. Dazu müssen aber erst einmal die verschiedenen Arten von Stress unterschieden werden.
Welche Arten von Stress gibt es?
Zum einen gibt es den Distress, also den negativen Stress. Besteht dieser Stress über einen längeren Zeitraum, kann es zu ernsthaften Erkrankungen auch beim Hund kommen. Dazu gehören unter anderem Erkrankungen aus dem Bereich Magen-Darm-Trakt, Nieren, Herz, Kreislauf oder auch eine Schwächung des Immunsystems. Das Wohlbefinden wird gemindert und die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit nehmen ab.
Weiterhin gibt es aber auch noch den Eustress, also den positiven Stress. Durch die gesteigerte Energieversorgung kommt es zu einer optimalen Reaktionsbereitschaft und einem besseren Leistungsvermögen. Höchstleistungen sind nun möglich.
Wie reagieren die Körper auf Stress
Egal, ob beim Mensch oder beim Hund, der Körper reagiert auf Stress immer in drei Phasen.
Zuerst kommt die Alarmreaktion. Die Reaktionsbereitschaft ist optimal, da Nervenimpulsen und Hormonausschüttungen zusammenspielen.
Es tritt dann Widerstandsphase ein. Gegenüber dem Auslöser ist der Widerstand erhöht. Gegenüber anderen Reizen aber vermindert. Die Widerstandsfähigkeit nimmt mit jedem Bewältigungsversuch ab.
Dann folgt die Erschöpfungsphase. Der Körper kann dem anhaltenden Stress einfach nicht mehr standhalten. Es dauerhafte Symptome aus der Alarmreaktion zu finden. Durch diese Hochspannung im Körper kann es zu Krankheiten oder gar zum Tode kommen.
Was kann den Stress bei Hunden auslösen.
Es gibt eine Menge Situationen oder Tätigkeiten, die Stress bei den Vierbeinern auslösen können. Auch wenn dies für uns vielleicht normal oder selbstverständlich ist. Für den Hund ist es das eben nicht. Aus diesem Grund ist es eben wichtig, den eigenen Hund immer wieder zu beobachten und mögliche Änderungen in der Verhaltensweise auch direkt wahrzunehmen. Es gibt auch durchaus die Möglichkeit, dass der Hund schon seit längerer Zeit unter Stresssymptomen leidet, die aber als solche vielleicht nicht wahrgenommen wurden. Wer jedoch die folgenden Stressauslöser genau liest und auch das Verhalten des Hund beobachtet, hat gute Chancen Stress beim Hund schnell zu erkennen und kann entsprechend handeln.
Stressauslöser für Hunde
- Ausstellungen/Messen Enorme Reizüberflutung, weil viele Menschen und Hunde da sind. Wenig Möglichkeiten zur Bewegung fördern die Stressbildung.
- Autofahrten
Vorbeirasende Eindrücke können Hunde stressen. Zudem kann den Vierbeiner auch einfach schlecht werden. - Besuch Tierarzt
Viele Hunde verbinden einen Besuch beim Tierarzt mit etwas Negativen. Ergo, es kommt zu Stress. - Einsamkeit / Langeweile
Hunde brauchen Aufgaben und Beschäftigungen - Erschöpfungszustände
nach Sport oder Hundeschule. - Bedrohung
Der Hund fühlt sich durch jemanden oder etwas bedroht. Der Körper geht in die Alarmbereitschaft und somit entsteht Stress. - Bewegungseinschränkung
Zum Beispiel im Zwinger oder an der Kette. - Emotionale Aufregung
Positive und negative Aufregungen könne bei einem Hund zu Stress führen. - Erwartungsunsicherheit
Der Hund ist unsicher und weiß nicht, was von ihm erwartet wird. - Falsche Zusammensetzung Hunderudel
Wenn mehrere Hunde in einer Familie leben müssen, sich die Hunde aber nicht verstehen, ist das ein sehr grosser Stressauslöser. Die Hunde versuchen sich ständig aus dem Weg zu gehen, was sehr anstrengend ist. Stellen wir uns vor, dass wir mit jemandem zusammenleben müssen, den wir total unsympathisch finden! - Harte Ausbildungsmethoden
Dazu gehören Angst, Schmerz und laute Schreie - Hektik, Gewalt, Wut, Ärger, Aggression
Auch dies kann zu Stress beim Hund führen. - Hundesport
Das hohe Tempo oder der Leistungsdruck sorgen unter Umständen für Stress beim Hund - Hypersexualität
Kommt häufig bei Rüden vor. - Jagd- und Rennspiele
- Läufigkeit der Hündin
- Kinder
Kinder müssen den Umgang mit Hunden lernen. So lange sollten sie nicht mit Hunden allein gelassen werden. - Körperkontakt
Manchmal kann auch zu viel oder zu wenig Körperkontakt einen Hund stressen. Hier ist es wichtig, auf die Reaktion des Hundes zu achten. - Körperliches Unwohlsein
wie Durst oder Kälte können dazu führen, dass der Hund einfach gestresst ist. - Krankheiten
Verletzungen, Traumata, Schock, Taubheit, Blindheit usw. - Plötzliche Veränderungen
wie Umzug, Familienwachstum, Besitzerwechsel führen nicht selten zu Stress. - Populationsdichte
Zu viele Hunde auf einen Raum ist nicht gut. Die Tiere haben keinen Rückzugspunkt und nur wenig Bewegungsfreiheit. - Raues und wildes Spiel
- Regeln
Zu viele oder keine Regeln können Hunde überfordern. Der Mittelweg ist der Richtige. - Schlafdefizite
Zu wenig Schlaf ist auch für einen Vierbeiner nicht gut. Auch der Hund braucht seinen Rückzugspunkt. - Trauer
Auch Hunde trauern und können unter dieser auch Stress haben. - Unruhe im häuslichen Bereich.
- Unverständliches Verhalten
Stress kann auch entstehen, wenn ein Hund beispielsweise eine Strafe für eine Handlung nicht versteht. - Unwetter
Besonders Gewitter löst bei vielen Hunden Stress aus. - Verlassenheitsängste
Sind Hunde nicht an das Alleinsein gewöhnt, können hier regelmäßig Stresssituationen auftreten. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Hund möglichst frühzeitig auch mal alleine zu lassen. - Vermenschlichung
In diesem Fall liegt die Schuld ganz allein beim Menschen. Das Problem hat aber der Hund. Denn dieser leidet unter dem Stress. - Versagen
Hunde können unter Stress leiden, wenn sie einfach Angst haben, zu versagen.
Es gibt also eine ganze Reihe an Situationen, die bei einem Hund Stress auslösen können. Als Besitzer hat man einfach die Pflicht auf seinen Hund zu achten und bereits kleine Veränderungen entsprechend wahrzunehmen. Wer seinen Hund liebt und nur das Beste für ihn will, wird sich mit diesem Thema einfach besser auseinandersetzen. Natürlich kann der Hund nicht von jedem Stress ferngehalten werden. Aber man kann mit dem Vierbeiner daran arbeiten oder gewisse Stresssituationen einfach vermeiden. Schließlich sollte man den geliebten Vierbeiner nicht einfach so und ohne Grund einer solchen Situation aussetzen. Denn Stress kann auch bei Hunden zu schwerwiegenden Problemen und Erkrankungen führen. Und das muss ja nun wirklich nicht sein.
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