Es ist die romantische Vorstellung die wir alle haben: Ein kleines Mädchen tobt mit ihrem großen, wuscheligen Hund über die Wiese, erlebt Abenteuer, wälzt sich im Matsch, spielt verstecken. Doch wie real ist diese Vorstellung und welche Rolle spielen Eltern in der Kind-Hund-Beziehung? Darüber sprechen wir in diesem Artikel.

Menschen die mit Hunden großwerden schwärmen nicht selten vom „ersten besten Freund“, der nachts die Geister verbellte, Tränen von der Wange leckte und im Sandkasten mitbuddelte. Der selbstverständliche Umgang mit Vierbeinern macht Kinder schon früh zu mitfühlenden und verantwortungsbewussten Menschen, die in der Lage sind, empathisch zu denken. Eine durchaus positive Entwicklung.

Verantwortung übernehmen

So romantisch wie die Vorstellung einer Kind-Hund-Beziehung ist, so viel Verantwortungsbewusstsein und Weitsicht seitens der Eltern erfordert sie. Hunde und Kinder sollten niemals sich selbst überlassen sein oder alleingelassen werden, gerade im sehr jungen Alter. Ein Erwachsener kann gefährliche Situationen abschätzen, ein Kind testet Grenzen. In der Gegenwart eines Hundes unter Umständen eine explosive Mischung. Deshalb: Lassen Sie Hund und Kind nicht allein.

Hierarchien festlegen

Ihrem Hund muss klar sein, dass er in der Hierarchie Ihrer Familie ganz unten steht, keine Verantwortung trägt und keine Entscheidung zu treffen hat. Konkurrenzkampf, Futterneid, Aufmerksamkeitsneid und Rangeleien werden damit schon ausgeschlossen, bevor sie entstehen.

Ihr Vierbeiner sollte den kleinen Nachwuchs niemals als Konkurrent, sondern als Familienmitglied begreifen, das über ihm steht. Deshalb ist es auch wichtig, den Hund daran zu gewöhnen, dass er auf die Befehle wie Sitz, Platz, Aus oder Bleib auch vom (jungen) Kind anzunehmen hat und dafür gern auch ein Leckerlie aus der Hand bekommt.

Im Umkehrschluss muss Ihr Kind lernen, dass der Hund nicht gequält, geärgert oder respektlos behandelt werden darf, sondern ein fühlendes Wesen mit Charakter und Wünschen oder Abneigungen ist. Auch ein Kind ist in der Lage, die Körpersprache und Haltung eines Hundes zu lesen und seine Reaktion zu verstehen. Entfernt sich der Hund beispielsweise vom Kind und sucht seinen Ruheplatz wie den Korb auf, muss dem Kind klar sein, dass er seine Ruhe möchte. Und diese Ruhe muss akzeptiert werden.

Wunsch und Realität

Die Gewöhnung aneinander erfolgt täglich und sollte in kleinen Schritten geschehen. Muten Sie Ihrem Kind nicht zu viel Verantwortungsbewusstsein zu und bauen Sie langsam Vertrauen zwischen Hund und Kind auf. So romantisch wie die Vorstellung der über die Wiese tobenden Freunde ist, ein kleines Mädchen sollte niemals alleine mit einem Hund unterwegs sein.

Regeln festlegen

Für ein reibungsloses Zusammenleben müssen Regeln festgesetzt werden. Den Hund nicht zu erschrecken oder ihn beim Fressen nicht zu stören sind Regeln, die für Sie, Ihre Familie und Ihren Hund sinnvoll sein können, um Konfliktsituationen vorzubeugen. Dabei soll man natürlich nicht allem aus dem Weg gehen, ein Hund muss schließlich mit gewissen Situationen umgehen können, provozieren sollte man schwierige Situationen jedoch nicht.

Training und Erziehung

Ein wohlerzogener, gut sozialisierter Hund ist eine ideale Voraussetzung für eine erfolgreiche Kind-Hund-Beziehung. Hundetrainer und Hundeschulen helfen Ihnen nicht nur bei der Erziehung Ihres Hundes, sondern auch bei der erfolgreichen Zusammenführung aller Parteien.

Grundsätzlich gilt: Die Verantwortung für Hund und Kind trägt immer der Erwachsene. Sie können weder von dem einen, noch von dem anderen Verantwortungsbewusstsein, vorausschauendes Handeln, Verständnis und Vorsicht erwarten, sondern müssen selbst dafür sorgen, dass alle diese Eigenschaften von beiden Parteien hervorgebracht werden. Aufmerksamkeit, Sicherheit, Training und das Festlegen von Regeln sind deshalb der Grundbaustein für eine solche positive Beziehung.

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© Foto: Wonderlane / flickr.com