Es wird immer heiß diskutiert, ob eine Kastration bei Hunden wirklich durchgeführt werden sollte. Viele Tierärzte und Experten sind der Ansicht, dass sich auf diese Weise unter anderem das Wesen eines Hundes verändern kann. Ist beispielsweise ein Rüde sehr temperamentvoll oder aggressiv, kann eine Kastration dazu führen, dass das Tier einfach ruhiger wird. Schlussendlich bleibt eine Kastration aber immer ein medizinischer Eingriff und auch ein Eingriff in die Natur. Im „normalen“ Leben eines Hundes in der Natur, wird dieser einfach nicht kastriert.

Kastration bei Hündinnen

Bei Hündinnen soll vorwiegend eine unerwünschte Trächtigkeit durch die Kastration verhindert werden. Die meisten Hündinnen wollen nach der Kastration einfach mehr spielen und sind auch im Umgang mit anderen Hunden viel unkomplizierter. Während der Kastration bei Hündinnen werden die Eierstöcke komplett entfernt. Die Gebärmutter wird entweder nur zum Teil oder auch ganz heraus operiert. Es kommt zu keiner Läufigkeit der Hündin mehr und auch der blutige Scheidenausfluss ist passe. Die Hündin verfügt über keinerlei Sexualfunktion mehr. Durch die Kastration kann aber auch die Bildung der Mammatumore verhindert werden. Viele Hündinnen leiden besonders im Alter unter dieser schweren Tumorerkrankung und können mitunter auch daran sterben. Aber auch andere Erkrankungen, die mit den entsprechenden Organen zu tun haben, können auf diese Weise verhindert werden. Nachteilig zu einer Kastration bei der Hündin sei erwähnt, dass eine Harninkontinenz auftreten kann. Der Urin kann also ungewollt und unkontrollierbar abgelassen werden. Dies tritt in den meisten Fällen dann in der Nacht auf, wenn die Tiere schlafen. Dies ist auf die fehlenden Hormone aus den Eierstöcken zurückzuführen. In diesen Fällen kann jedoch mit Medikamenten sehr gut gearbeitet werden. Durch die Kastration kann es bei Hündinnen auch zu Veränderungen im Fell kommen. Dagegen kann mit verschiedenen Hormon-Präparaten gearbeitet werden. Auch der Appetit der Hunde kann sich verändern. Hier müssen die Besitzer entsprechend auf die richtige Futtermenge achten.

Kastration beim Rüden

Sollen Rüden kastriert werden, dann soll in der Regel dem geschlechtsgebundenen Verhalten entgegen gewirkt werden. Nur wenige Besitzer entscheiden sich aus anderen Gründen für eine Kastration. Diese kann sich aber enorm auf das Skelettwachstum des Hundes auswirken. So dauert das Knochenwachstum einfach länger und die Hunde werden größer. Während der Kastration werden dem Rüden die Hoden entfernt. Das Tier ist nun nicht mehr zeugungsfähig. Der gesteigerte Sexualtrieb eines Hundes sollte jedoch niemals ein Grund für eine Kastration sein. Kommen die Hunde erst einmal in die Pubertät, ist es ganz natürlich, dass der Rüde einen zwanghaften Drang entwickelt, verschiedene Dinge zu besteigen. Um dieses Problem zu lösen, sollte man erzieherisch auf den Hund einwirken und ihn nicht unbedingt kastrieren lassen. Viele Hundebesitzer lassen ihre Rüden kastrieren, weil diese aggressive Verhaltensweisen zeigen. Mit einer Kastration können nicht alle Arten der Aggressivität bei einem Hund unterbunden werden. Wer nun denkt, dass sich der Rüde nach einer Kastration in einen lieben und braven Schoßhund verwandelt, ohne dass eine Erziehung dafür erfolgen muss, der irrt sich.  Eine Kastration ist kein Wundermittel, das einen nicht erzogenen Hund in einen braven und treuen Begleiter verwandeln wird. So kann sich auch dieser Eingriff auf den Appetit des Hundes auswirken. Hier müssen auch wieder die Besitzer verstärkt darauf achten, dass nicht mehr gefüttert wird, als vor der Operation.

Die Kastration ist also kein Ersatz für eine konsequente und adäquate Erziehung eines Hundes, egal ob nun Hündin oder Rüde. Unter Umstände kann ein solcher Eingriff aber notwendig sein. Dies sollte aber genau mit einem Tierarzt abgesprochen werden. Auch müssen alle Vor- und Nachteile bedacht sein. Schlussendlich sollte das Wohle des Hundes an erster Stelle stehen und das Tier muss nicht unbedingt einem medizinischen Eingriff unterzogen werden, wenn es dafür vielleicht noch andere Möglichkeiten gibt.

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