Schon einmal vorneweg: Wir halten nichts von bemalten, beklebten, lackierten oder anderweitig „aufgehübschten“ Hundekrallen, aber viel von verantwortungsbewusster und tiergerechter Pflege. Wie die bei einem Hund rund um die vier Pfoten aussehen kann, dafür liefern wir Tipps, Tricks und Ideen in diesem Artikel.

Das Pflege weitaus mehr bedeutet als nur optische Verschönerung, dürfte jedem klar sein. Doch wie kann eine gesunde Maniküre für den Hund aussehen und worauf muss ich bei den Pfoten meines Hundes achten?

Krallen

Wer einen kooperativen Hund hat und sich selbst diese Aufgabe zutraut, kann die Krallen seines Hundes regelmäßig selbst kürzen, sofern sich diese beim Spazieren gehen und Laufen nicht ausreichend von selbst abnutzen. Wichtig ist es dabei, nicht zu viel auf einmal abzuschneiden, um nicht den Nerv zu treffen. Eine solche Verletzung ist nicht lebensbedrohlich und geht üblicherweise auch nicht mit Folgeschäden einher, aber ein wenig schmerzhaft ist sie schon.

Bei hellen Krallen ist der empfindliche Nerv (gegen das Licht) als rosa Linie zu sehen, bei Dunklen lässt es sich nur aus Erfahrung abschätzen. Geschnitten werden sollten die Krallen dabei mit einer Krallenschere.

Wer sich selbst diese Aufgabe nicht zutraut, kann sich bei Bedarf auch an seinen Tierarzt wenden. Und wer seinem Hund das ganze Prozedere – aus welchen Gründen auch immer – ersparen möchte, sollte regelmäßig auf Asphaltstraßen mit dem Vierbeiner laufen, denn hier nutzen sich die Krallen am besten ab. Idealerweise haben Sie die Möglichkeit Ihren Hund auf Asphalt sprinten und abrupt stoppen zu lassen, beispielsweise beim Ballspiel. Das erhöht noch einmal den Abnutzfaktor.

Ein ganz besonderes Augenmerk sollte man auf die sogenannten Wolfskrallen legen, die sich etwas weiter oben am Bein und nicht direkt an der Pfote befinden. Nicht alle Hunde haben diese Kralle noch, hier ist die Gefahr des Einwachsens jedoch am höchsten, da sie nicht „abgelaufen“ werden kann. Je nachdem wie groß die Kralle ist, wird sie beim Toben und Spielen in Büschen und zwischen Geäst häufiger verletzt, da der Hund mit ihr an anderen Objekten hängenbleibt. Hat ein Hund regelmäßig schwere Probleme mit den Wolfskrallen, kann über eine Amputation unter Vollnarkose nachgedacht werden. In einigen Fällen ist eine solche operative Entfernung durchaus sinnvoll.

Ballen

Gerade im Sommer bei heißem Asphalt oder im Winter bei Streusalz und Schnee sind die Pfoten großen Belastungen ausgesetzt. Durch eben jene entwickelt sich jedoch auch stabile Haut und eine angeraute Oberfläche, die einiges wegstecken kann. Nichtsdestotrotz sollten die Ballen gerade bei hoher Belastung regelmäßig gepflegt werden, damit sie gesund und widerstandsfähig bleiben. Dazu gehört nicht nur die Kontrolle, sondern auch das Eincremen der Füße mit feuchtigkeitsspendender Salbe.

Gerade im Winter, in dem Hunde häufig über Streusalz laufen, ist die Haut der Ballen enorm angegriffen. Eine regelmäßige Pflege ist hier angebracht.

Doch Achtung beim eincremen: Wer Zuhause Laminat oder Fliesen hat, sollte die Creme an den Ballen des Hundes gut einziehen lassen, bevor er den Vierbeiner wieder durch die Wohnung flitzen lässt: Denn die Ballen sind dann rutschig und bieten dem Hund auf glattem Boden keinen Halt mehr. Das bedeutet Unfallgefahr!

Zwischen den Ballen

Gerade langhaarige Hunde oder Rassen wie der West Highland Terrier haben oftmals Probleme mit dem Fell zwischen den Ballen. Es verfilzt, oder fängt Dreck, kleine Samenkörner oder Kletten ein, die nicht nur den Gang stören und schmerzen, sondern schlimmstenfalls eine Entzündung hervorrufen. Nicht selten werden die langen Haare zudem vom Hund als unangenehm empfunden und sind häufiger Grund für exzessives Lecken der Ballenzwischenräume.

Sinnvoll kann es daher sein, die Haare zu entfernen. Das können Sie entweder selbst machen, oder bitten den Tierarzt oder einen Hundefrisör um Hilfe. Sollten die Haare in den Ballenzwischenräumen grundsätzlich kein Problem darstellen, sollten sie trotzdem regelmäßig „kontrolliert“ werden um Verfilzungen oder Dreck vorzubeugen und die Pfoten damit gesund und sauber zu halten.

Sie sehen, mit ein bisschen Augenmerk und Pflege, können auch Sie eine gesunde und tiergerechte Maniküre für den Hund verwirklichen und vielen kleinen Wehwehchen vorbeugen. Probieren doch auch Sie es einmal aus!

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Bild: © pmarkham / flickr.com