Wer hat wirklich das Sagen? Sie oder Ihr Hund?

Sicherlich werden Sie auf die Frage, ob Sie Ihr Hund manipuliert, entschieden mit „Nein, natürlich nicht!“ antworten. Vielfach trifft jedoch das Gegenteil zu. Sie müssen wissen, dass Hunde wahre Meister im Manipulieren sind und über sehr viele Strategien verfügen, um ihr Herrchen oder Frauchen in ihrem Sinne zu manipulieren und ihre Ziele zu erreichen.

In zahlreichen Alltagssituationen können Hunde ganz gezielt ihren Kopf durchsetzen, ohne dass Herrchen oder Frauchen sich dessen bewusst sind. Möchte Ihr Hund beispielsweise nach draußen, wird er an der Tür kratzen. Wenn Ihr Hund der Meinung ist, dass es an der Zeit für sein Fressen ist, wird er zu seinem Fressnapf gehen und Sie fordernd ansehen. Vielfach werden Sie ein schlechtes Gewissen empfinden und sofort aufspringen und dem Hund sein Futter zubereiten. Gemäß der Devise, nach dem Essen sollst du tausend Schritte tun, wird Ihrem Hund nach dem Essen einfallen, dass er gerne mit Ihnen Ball spielen möchte, worauf Sie umgehend aufspringen, um dem Hund sein Bällchen zuzuwerfen. In den genannten Fällen ist allesamt dasselbe passiert: Ihr Hund hat agiert und Sie haben reagiert.

Ihr Hund hat Sie durch sein Verhalten manipuliert und in der Situation einen kleinen Sieg errungen. Fellnase hat somit einen weiteren Etappensieg bei „Wie erziehe ich mein Herrchen /Frauchen“ für sich verbuchen können. Die große Bedeutung von dieser Situation geht davon aus, dass sie jeden Tag erneut vorkommt. Der Vierbeiner wird entsprechend oft die Erfahrung sammeln, dass er derjenige ist, der letztlich den Ton angibt, was sich wiederum enorm auf den Gehorsam Ihres vierbeinigen Freundes auswirken kann.

Rechtzeitig mit der Erziehung des Hundes beginnen

Aus diesem Kreislauf können Sie nur ausbrechen, wenn Sie Ihrem Hund klarmachen, dass Sie das letzte Wort haben. Ziel der Hundeerziehung muss es sein, dass Sie agieren und Ihr Hund auf Sie reagiert. Ignorieren Sie beispielsweise seine Verhaltensweise, wenn er bettelnd oder winselnd vor der Speisekammer sitzt oder Sie sanft mit seiner Schnauze anstupst, auch wenn dies noch so süß aussehen mag. Bleiben Sie hart und schicken Sie ihn notfalls aus dem Zimmer, wenn die Vehemenz des Bettelns zu stark werden sollte. Vergessen Sie nicht, dass auch süßes Verhalten eine Strategie des cleveren Vierbeiners ist. Natürlich sollen Sie Ihren Hund nicht verhungern lassen, aber machen Sie ihm klar, dass Sie es sind, der den Ton angibt und letztlich entscheidet, wann sein Fressnapf aufgefüllt wird.

Möglicherweise halten Sie diese Vorgehensweise für unmenschlich oder gemein, jedoch ist ein Hund kein Mensch und reagiert auf Demokratie weder mit Gehorsam noch mit Liebe, sondern vielfach mit dem Gegenteil. Ist Ihr Hund erst einmal der festen Überzeugung, dass er das Sagen und die Oberhand hat, wird er sich immer vehementer durchsetzen wollen, wenn ihm etwas nicht „in seinen Kram passt“. Es wird für Sie in der Folge immer schwieriger werden, ihm beispielsweise das Fell zu kämmen, wichtige Medikamente zu verabreichen oder ihn aus dem Bett zu verbannen.

Durch die genannte Methode erhalten Sie die Möglichkeit einer gewaltfreien Erziehung, die jedoch auf liebevolle Konsequenz nicht verzichtet, was letztlich enorm positive Auswirkungen auf das Verhalten Ihres vierbeinigen Freundes haben wird.

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