Wer sich einen Hund in das Haus holt, sieht in erster Linie nur die Freude. Schließlich bringt so kleiner oder großer Vierbeiner auch eine Menge Spaß mit sich. Aber eben auch eine Menge Arbeit. Vor allem, was die Stubenreinheit angeht, sind manche Hundebesitzer nicht selten einem Nervenzusammenbruch nahe. Auch nach vielen Monaten will der Welpe oder Hund einfach nicht stubenrein werden. Dabei geht man wirklich regelmäßig mit ihm runter und unternimmt lange Spaziergänge. Dennoch landen große und kleine Geschäfte immer wieder auf dem Teppich. Das ist besonders am frühen Morgen nach dem Aufstehen sehr ärgerlich. Auch wenn es nicht besonders angenehm ist, sollten sich Hundebesitzer im Klaren darüber sein, dass die Tiere das nicht mit Absicht machen.

In den meisten Ratgebern, die sich mit der Stubenreinheit der Hunde beschäftigen, stehen die gleichen Tipps. Hunde sollten alle 2 bis 3 Stunden raus, um sich lösen zu können. Man sollte niemals nach Hause kehren, bevor der Hund nicht sein Geschäft verrichtet hat. Es sollte nicht mit dem Hund geschimpft werden u.s.w. Leider helfen diese Tipps und Tricks nicht bei allen Hunden. Nicht selten wissen Hundebesitzer dann auch einfach nicht mehr weiter. Schließlich kann es schon sehr belastend auch ärgerlich sein, wenn ein langer Spaziergang mit dem Hund darin endet, dass der Vierbeiner beim Betreten der Wohnung, sich die nächste Ecke sucht, um dort sein Geschäft zu verrichten.

Warum Hunde dann machen, wenn sie es nicht sollen

Die Sauberkeitserziehung bei einem Hund kann ein heikles Thema werden. Schon seit langer Zeit beschäftigen sich verschiedene Verhaltensforscher mit dieser Thematik. Bisher ist bekannt, dass es für die mangelnde Stubenreinheit bei Hunden vier Gründe geben kann.

  1. Die Sauberkeitserziehung ist mangelhaft!
  2. Das Markierungsverhalten!
  3. Die angstbedingten Ursachen!
  4. Die krankheitsbedingten Ursachen!

Bei diesen Ursachen kommen die Hundebesitzer mit den gängigen Tipps zur Sauberkeitserziehung nicht weiter. Generell muss aber zunächst die eigene Sauberkeitserziehung genau unter die Lupe genommen werden. Vielleicht kommt der Hund doch nicht genug raus oder die Abstände sind einfach zu kurz? Oder aber der Hund wird nach Hause gebracht, bevor er überhaupt sein Geschäft verrichten konnte. Die Sauberkeitserziehung mit konsequent und verlässlich erfolgen. Nur so kann der Hund auch wirklich lernen.

Dennoch gibt es auch immer wieder die Möglichkeit, dass die Hunde einfach nicht sauber werden. Auch wenn sich die Besitzer immer und auch konsequent an die Regeln und Tipps halten.

Fehler bei der Sauberkeitserziehung

Oftmals liegen die Fehler auch in der passenden Verknüpfung. So steht beispielsweise in vielen Ratgebern, dass Hunde gelobt werden sollen, sobald sie ihr Geschäft verrichtet haben. Das ist im Grund auch richtig. Allerdings muss die passende Verknüpfung geschaffen werden. So kann es draußen beispielsweise passieren, dass der Hund sein Geschäft verrichtet und vom Menschen gelobt wird. In diesem Moment wird der Vierbeiner aber beispielsweise von einem anderen Hund oder einem vorbeifahrenden Auto abgelenkt. Schon kann der Hund die Verknüpfung zum Lob nicht mehr herstellen. Verknüpfungsfehler sind also auch eine sehr große Möglichkeit, warum der Hund einfach nicht stubenrein wird.
Ein ganz ähnliches Problem stellt sich beim Schimpfen dar. Dieses bringt nur dann wirklich einen Sinn, wenn der Hund auf frischer Tat erwischt wird. Schimpfen Besitzer erst später mit dem Hund, weiß dieser das nicht einzuordnen. Ein klassisches Beispiel: Es ist morgens, man steht auf und kann noch mit viel Glück erkennen, dass der Hund sein Geschäft auf dem Flur oder der Treppe verrichtet hat. Viele Hundebesitzer schimpfen nun mit dem Hund, der ihnen vielleicht freudig entgegen kommt. Der Hund kann nicht einordnen, warum Herrchen oder Frauchen nun mit ihm schimpfen. Vielleicht weil er jetzt zu ihnen gekommen ist oder weil er sich freut? Der Hund wird in diesem Augenblick niemals das Entleeren seiner Blase oder Darms mit dem Schimpfen in Verbindung bringen.

Die Folgen des Schimpfens

Das falsche Schimpfen mit einem Hund kann zu weiteren Problemen fühlen. Wer mit seinem Hund schimpft, der sein Geschäft in der Wohnung verrichtet hat, riskiert dass der Hund falsche Schlussfolgerungen daraus zieht. Der Hund wird sich also auch in Zukunft in der Abwesenheit seines Besitzers lösen. Dies kann unter anderem beim Spaziergang passieren, wenn der Hund außer Sichtweite ist oder aber in der Wohnung, wenn der Besitzer es einfach nicht mitbekommt. Erwischt man seinen Hund nun aber auf frischer Tat und schimpft mit ihm, kann auch in diesem Fall etwas falsch laufen. Der Hund könnte das Lösen mit einer Strafe verknüpfen. Somit ist das Tier nun komplett durcheinander. Es soll nicht in der Abwesenheit des Besitzers  sein Geschäft verrichten und auch nicht, wenn dieser da ist. Ja, wann denn nun? Hunde können nicht einordnen, wo genau der richtige Platz ist, um sich zu lösen. Dafür brauchen sie die Hilfe des Menschen. In der freien Natur ist ja auch kein anderer Hund da, der einem den Weg zum Hunde-Klo zeigt.

Der richtige Umgang mit Stuben-Kackern

Hunde, die sich in der Wohnung lösen, sollte man die Möglichkeit geben, sich vom Tatort unbemerkt zu entfernen. Der erfolgreiche Lösungsversuch in der Wohnung bestärkt den Hund zum Weitermachen. Wird er nun bestraft, sucht er sich einen neuen Ort in der Wohnung und verrichtet dort sein Geschäft. Besser ist es den Hund, nach seinem Geschäft einfach nach draußen zu setzen. Dabei sollte jedoch nicht mit dem Tier gesprochen werden. Also kein Lob und auch kein Tadel. Anschließend wird ein wenig mit dem Hund gespielt. Häufig kommt es auch zu einem Verknüpfungsfehler beim Spaziergang. Viele Hunde lösen sich nach einem Spaziergang erst zu Hause wieder. Auch dieses Verhalten wurde dem Tier so beigebracht. Denn oftmals bedeutet das Lösen des Hundes, auch das Ende des Spazierganges. Damit der Hund dies also nicht riskiert, wird er sich draußen zurückhalten, die frische Luft genießen und sich dann in den heimischen vier Wänden entleeren. Um dieses Problem zu vermeiden, sollte der Spaziergang niemals direkt nach dem Lösen des Hundes beendet werden. Nach dem Geschäft des Hundes, sollte mindestens noch 5 bis 10 weitere Minuten vergehen, bis man sich wieder auf den Heimweg macht.

Die Sache mit der Höhle

Oftmals wird auch gesagt, dass Hunde niemals ihre Höhlet bzw. ihren Schlafbereich beschmutzen würden. Das ist auch richtig so. Aber Hunde haben in diesem Fall wieder eine andere Auffassungsgabe, als wir. Das Nest, die Höhle oder auch der Schlafbereich des Hundes ist nicht unser ganzer Wohnbereich, sondern wirklich nur der Bereich, den der Hund speziell für sich und häufig nutzt. Macht ein Hund nun beispielsweise in eine ganz andere Ecke des Hauses, kann es helfen sich in nächster Zukunft hier öfters mit dem Hund aufzuhalten. Zuvor sollte der Geruch jedoch bekämpft werden, damit der Hund nicht wieder auf dumme Gedanken kommt.

Angst als Ursache

Oftmals kann auch Angst eine Ursache für das unkontrollierte Lösen des Hundes sein. Hunde urinieren oft bei Begrüßungen. Eine konsequente Erziehung oder auch das Aufsuchen und Abschaffen der angsterzeugenden Ursachen kann hier helfen. Damit das Urinieren bei der Begrüßung vermieden werden kann, sollten die Hunde einfach ignoriert werden. Dies kann unter Umständen helfen.

Hunde wollen Markieren

Wird der Hund aufgrund des Markierungsverhaltens nicht stubenrein, kann ein Besuch in der Hundeschule durchaus hilfreich sein. Oftmals ist dies ein Hinweis auf die Rangstörung.

Wenn Krankheit ein Thema ist

Krankheitsbedingte Ursachen sollten immer durch einen Tierarzt abgeklärt werden. Besonders nach Sterilisationen oder Kastrationen kann es zu Rückfällen in der Sauberkeitserziehung kommen.

Die tiermedizinischen Informationen auf hunde-erziehen.com stellen keine ärztlichen Beratungen dar noch haben sie den Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Tierarzt, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich der Information des Nutzers und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung von Tieren auffordern. Bei gesundheitlichen Problemen ist ein Tierarzt aufzusuchen.

Wenn der Artikel hilfreich für Dich war und Dir gefallen hat würde ich mich sehr über 5 Sterne von Dir  freuen:
[ratings]