Vielleicht haben Sie schon einmal von der Krankheit „Leishmaniose“ gehört. Gerade aber Hundehalter, die ihren Vierbeiner aus dem südlichen Ausland haben, kennen das Leid rund um die sogenannte Mittelmeer- oder Reisekrankheit. Da immer mehr Tierhalter mit Ihren Hunden in den Süden verreisen, gleichzeitig das Klima hier immer wärmer wird und immer mehr Parasiten eingeschleppt werden  die die Krankheit übertragen, ist die Leishmaniose ein Thema, das jeden Hund und jeden Hundehalter angeht. Wir informieren Sie heute über Vorsorge, Symptome, Auftreten und Behandlung einer Leishmaniose-Erkrankung.

Die Leishmaniose (gesprochen Leischmaniose) ist eine mittlerweile immer häufiger auftretende Krankheit, die durch die Stiche einer bestimmten Mückenart übertragen wird. Die Abbildung des European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP), eine tierärztliche Vereinigung zu den Themen Parasitologie und parasitäre Krankheiten, zeigt, in welchen Breitengeraden sich die vermeintlich gefährliche Mücke aufhält.

 

© esccap.de

Vorbeugung

Wer in eines der gefährdeten Gebiete reist, sollte für seinen Hund vorsorgen und ihn vor einer Infektion schützen. Ein im Frühjahr 2011 auf den Markt gekommener Impfstoff gegen die Leishmaniose ist mittlerweile auch in Deutschland zugelassen. Eine rechtzeitige Impfung gegen die Leishmaniose ist daher möglich.

Eine andere Variante der Prophylaxe: Mückenschutz in Form von sogenannten Spot-On-Präparaten oder antiparasitären Halsbändern, die die Mücken davon abhalten, den Hund zu stechen und damit die Krankheit zu übertragen.

Beachten Sie jedoch: Sowohl Impfung als auch Tierarzneimittel bieten keinen 100% Schutz. Ideal ist daher eine Kombination aller Möglichkeiten, hier spielt jedoch auch der Gesundheitszustand und das Alter Ihres Hundes eine wichtige Rolle. Ihr Tierarzt wird sie dazu individuell beraten können.

Unterschätzen Sie so oder so aber nicht die Wichtigkeit der Prophylaxe: Rund 2,5 Millionen Hunde in Europa sind bereits mit der Krankheit infiziert, die im schlimmsten Falle tödlich enden kann. Eine endgültige Heilung der Krankheit kann auch bei früher Diagnose leider nicht erwartet werden.

Infektion und Symptome

Wird Ihr Hund von einer Mücke gestochen und mit dem Krankheitserreger infiziert, müssen Sie dies noch nicht einmal bemerken. Die Inkubationszeit kann Monate, gar mehrere Jahre andauern, bevor Symptome und Probleme auftauchen, die sich wie folgt darstellen können:

  • Abmagerung
  • Vergrößerte Lymphknoten
  • Haarausfall
  • Hautveränderungen (meist entzündlich)
  • Nasenbluten
  • Bindehautentzündungen
  • Bewegungsstörungen

Diagnose

Um eine Leishmanioseerkrankung festzustellen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen gibt es den Bluttest auf Antikörper gegen den Erreger,  der frühestens sechs bis acht Wochen nach der Infektion sicher Auskunft über eine Erkrankung geben kann.

Eine andere Möglichkeit besteht in der mikroskopischen Untersuchung von Gewebeproben aus den Lymphknoten oder dem Knochenmark. Ebenfalls möglich: Eine Molekularbiologische Untersuchung von Gewebeproben.

Welche Untersuchung sich bei Ihrem Hund am besten eignet, hängt von den vorhandenen Symptomen und anderen äußeren Umständen ab. Auch hier wird Sie Ihr Tierarzt persönlich am besten beraten können.

Behandlung

Steht die Leishmaniose-Diagnose im Raum, muss das für Ihren Hund kein Todesurteil sein. Im Gegenteil. Medikamentös gut eingestellt sind die meisten Hunde in der Lage, ein im Großen und Ganzen beschwerdefreies Leben zu führen.

Die Behandlung der Krankheit erfolgt häufig durch das Medikament „Allopurinol“, welches in der Humanmedizin in Gichtfällen eingesetzt wird. Mit ersten gesundheitlichen Verbesserungen nach Beginn der Therapie ist in etwa vier bis fünf Wochen zu rechnen. Eine lebenslange Gabe von Allopurinol ist möglich und meist auch notwendig.

Grundsätzlich gilt aber auch bei der Behandlung: Eine individuelle, auf Ihren Hund abgestimmte Medikation kann nur Ihr Tierarzt vornehmen. Er wird sie zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Möglichkeiten beraten und mit Ihnen gemeinsam ein Gesundheitskonzept entwickeln, dass auch einem an Leishmaniose erkrankten Hund ein unbeschwertes Leben ermöglicht.

Nichtsdestotrotz: Die Leishmaniose bleibt eine unheilbare Krankheit und sollte nicht unterschätzt werden. Deshalb: Sorgen auch Sie bei einem gemeinsamen Urlaub im Süden mit dem Hund vor und lassen Sie Ihren Hund, sofern er aus einem südlichen Land stammt, frühzeitig auf eine Leishmaniose-Erkrankung testen, um schnellstmöglich eine effektive Behandlung beginnen zu können.

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