Ein ausgesprochenes und befolgtes „Nein!“ sorgt im Mensch-Hund-Alltag für Harmonie und klare Regeln. Ob sich der Vierbeiner nun genüsslich im Bett wälzt oder Müll vom Boden frisst, die Zeitung zerreißt oder an den Topfpflanzen kaut, ein „Nein!“ wird an unterschiedlicher Stelle eingesetzt und muss doch verstanden und umgesetzt werden. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, wie Sie das erreichen.
Das Kommando „Nein!“ ist ein Befehl dafür, dass etwas verboten ist. Er ist damit weniger konkret als ein „Sitz“ oder „Platz“, denn diese Kommandos bleiben stets gleich. Ein „Nein!“ hingegen kann an unterschiedlicher eingesetzt werden und ist schwieriger zu trainieren, da Sie auf eine Gelegenheit warten müssen, an der Ihr Hund etwas Verbotenes tut. Das Training kann nicht nach Ihrem Zeitplan erfolgen, sondern muss aktiv in den Alltag eingebaut werden.
Klare Regeln schon von Beginn an
Schon zu dem Zeitpunkt an dem Sie sich einen Hund ins Haus holen, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, was ihr Hund darf und was nicht. Danach gilt es, die Regeln klar umzusetzen. Alles andere führt zur Verwirrung und letztendlich zur Ignoranz beim Vierbeiner. Dabei sollten die Regeln von allen Familienmitgliedern verstanden, umgesetzt und eingehalten werden.
In Kombination mit anderen Befehlen
Das „Nein!“ kann auch dann geübt werden, wenn Ihr Hund nichts anstellt, dafür aber einen Befehl unterbricht. Sagen Sie beispielsweise „Sitz“ und Ihr Hund setzt sich, kann er dafür gelobt werden. Steht er jedoch auf, unterbrechen Sie die Bewegung mit einem klaren und festen „Nein!“ und geben Sie ihm danach noch einmal den Befehl zu sitzen. Für ein „Nein!“ darf es niemals ein Leckerlie geben, es ist schließlich der Befehl, eine Handlung zu unterlassen.
Im täglichen Leben
Ein „Nein!“ muss im Alltag an den Stellen angewendet werden, an denen Ihr Hund unerwünschtes Verhalten zeigt. Allerdings auch nur dann und nicht später – er wird sonst keine Verknüpfung zwischen Befehl und Handlung herstellen können.
Nicht alles verbieten
Wer seinem Hund nur ein ständiges „Nein!“ bieten kann, sorgt damit nicht nur für Frust, sondern macht sich auch schnell uninteressant. Nach einem „Nein!“ sollten Sie Ihrem Hund die Möglichkeit geben, ein anderes Kommando auszuführen, für das er eine Belohnung bekommen kann. Wer ständig nur getadelt wird, verliert schließlich schnell die Lust am Lernen. Auch Belohnung und Erfolgserlebnisse müssen sein. Schaffen Sie daher ein ausgewogenes Verhältnis zwischen positiven- und vermeintlich negativen Erlebnissen in der Erziehung.
Und wenn’s doch nicht klappt?
Falls alles Üben nicht hilft und Ihr Hund auf ein „Nein!“ nicht reagiert, hat sich wohlmöglich beim Training ein Fehler eingeschlichen und Ihr Hund das Kommando falsch verknüpft, oder nicht verstanden. Was die Gründe dafür sind, kann ein Hundetrainer mit Ihnen gemeinsam klären. Manchmal hilft es, solche erzieherischen Schwierigkeiten von einem Außenstehenden beurteilen zu lassen, um zum Erfolg zu kommen.