„Sitz!“ ist eines der wichtigsten Grundkommandos im Alltag und ein Baustein für weitere Erziehungsarbeit. Wir berichten in diesem Artikel, wie Sie Ihren Hund gewaltfrei und ohne Stress auf das wichtige Kommando trainieren.

Ein Training sollte grundsätzlich erst einmal in einer Umgebung stattfinden, in der der Hund nicht zu vielen äußeren Reizen und Ablenkung ausgesetzt ist. Ideal dafür ist die eigene Wohnung, denn hier wirken weder Gerüche, noch andere Tiere, Spaziergänger oder Geräusche auf den Hund ein und mindern damit seine Konzentrationsfähigkeit.

„Sitz“ mit Leckerlies trainieren

Statten Sie sich mit genügend Leckerlies aus und suchen Sie einen geeigneten Trainingsplatz auf. Führen Sie dann ein Leckerlie direkt über den Kopf des Hundes, so dass er sich hinsetzen muss, um es im Blick zu haben. Geschieht dies, sagen Sie zeitgleich laut „Sitz!“ mit einer langen Betonung auf den Vokal „i.“ Ihr Hund wird lernen, Wort und Aktion zu verknüpfen und nach einigen Übungseinheiten wissen, dass beide in Zusammenhang stehen. Klappt es mit dem „Sitz“ schon ganz gut, können Sie die Gabe von Leckerlies reduzieren.

„Sitz“ spielend erlernen

Eine spaßigere und aktivere Variante dem Hund das „Sitz“ beizubringen ergibt sich beim gemeinsamen Toben. Halten Sie sein Lieblingsspielzeug ca. 50cm über den Kopf des Hundes, so, dass er es nicht erreicht. Auch hier wird sich der Hund setzen um sein Spielzeug zu fixieren, zeitgleich müssen Sie das Kommando „Siiitz“ aussprechen. Befolgt der Hund den Befehl, können Sie ihn loben und anschließend spielen.

Setzt sich Ihr Hund nicht, sondern springt und schnappt er nach dem Spielzeug, müssen Sie den Abstand zwischen sich und Hund verringern und ihm damit die Möglichkeit zum Sprung nehmen.

Sichtzeichen einsetzen

Um Ihren Hund und das Kommando zu unterstützen, können Sie neben dem aussprechen des Kommandos auch ein Sichtzeichen verwenden. Das typische Zeichen für „Sitz“ ist der nach oben gestreckte Zeigefinger. Geben Sie sicht- und Hörzeichen immer gleichzeitig!

Kommando auflösen

Loben Sie Ihren Hund nicht schon wenige Milliskeunden nach dem Sitzen. Er wird sonst lernen mit seinem Po ganz kurz den Boden zu berühren, dann aber gleich wieder aufzuspringen. Zu Beginn des Trainings sollten Sie etwa zwei Sekunden vergehen lassen, bevor Sie das Kommando mit einem anderen Kommando oder einem Lob auflösen. Klappt das gut, kann die Zeit als auch der Abstand zum Hund kontinuierlich vergrößert werden.

Draußen trainieren

Sind die Grundlagen gelegt, das  Kommando für Ihren Hund klar und die ersten Erfolge da, können Sie das Kommando unter erschwerten Bedingungen üben. Draußen, beim Spazieren gehen zum Beispiel, wird Ihr Hund durch unterschiedliche Ablenkungen immer wieder dazu verleitet, seine Aufmerksamkeit abschweifen zu lassen. Mit gezieltem Training und positiver Bestärkung sowie kontinuierlichen Wiederholungen wird es aber auch jeder noch so große Dickkopf schaffen, an Straßen oder in Gegenwart anderer Hunde „Sitz“ zu machen.