In Sachen Hundeerziehung streiten sich oftmals die Geister. Viele Experten sind der Meinung, dass es durchaus sinnvoll sein kann, das Verhalten eines Hundes zu imitieren. Andere hingegen sind der Ansicht, dass dies nicht viel bringen wird. Dabei kann es durchaus nützlich sein, wenn die Hundehalter das Verhalten der Tiere, bis zu einem gewissen Grad imitieren. Eine Garantie für eine perfekte Hundeerziehung ist dies aber auch nicht.

Wie bei Mama

Viele Hundebesitzer schwören darauf, einen Hund, wenn dieser frech war oder nicht gehört hat, im Nacken zu packen und ihn zu schütteln. Schließlich macht dies die Hundemutter auch. Also kann doch eigentlich nichts Falsches daran sein, oder? Der Nackenschüttler ist allerdings nur im Beutefangverhalten zu finden. Hundebesitzer, die ihren Hund also auf diese Weise schütteln, geben dem Tier so zu verstehen, dass sie ihn eigentlich töten wollen. Keine schöne Vorstellung für den Besitzer und erst recht nicht für das Tier. Da die meisten Hunde diese Nackenschüttler durch den Menschen aber überleben, kommen die Vierbeiner zu der Erkenntnis, dass Herrchen oder Frauchen einfach nicht den Mumm haben sie zu töten. Also sollte das Schütteln einfach, unterbunden werden.  Das Gleiche gilt übrigens auch für den Schulterwurf. Durch den Schulterwurf möchte der Mensch dem Hund beweisen, wer das Sagen hat. Leider macht dieser Wurf aber mehr kaputt, als alles andere.

Was man über Beschwichtigungen wissen sollte

Auch in Hinsicht auf die Beschwichtigungen gibt es einiges zu wissen. Pföteln, Sich-Kleinmachen oder das Naselecken sind hierbei immer wieder gern verwendete Aktionen, die bei den Tieren aber in der Regel nicht das auslösen, was die Menschen eigentlich wollen. Denn Beschwichtigungssignale werden nur mit rangtieferen Tieren ausgetauscht. Wer als Mensch gegenüber einem Hund anwendet, macht sich auf diese Weise eben klein und erniedrigt sich. So wird unter anderem auch das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Mensch beeinträchtigt.

Wann ist die Imitation vom Hundeverhalten richtig?

Es gibt aber durchaus Möglichkeiten und auch Situationen, in denen das Imitieren von Hunden durchaus einen Sinn hat. So werden unter anderem nur Beruhigungssignale von ranghohen Tieren unter den Hunden und Wölfen ausgesendet. Beruhigungssignale sind also nicht nur wichtig, sondern stärken auch die eigene Position im Rudel. Diese Signale werden durch eine gute Körperspannung, ruhige Atmung und ruhigen Bewegung geäußert. Aber auch Abbruchsignale können imitiert werden. Denn auch unter den Hunden und Wölfen werden auf diese Weise die anderen gestoppt, wenn sie beispielsweise Mist machen. Die Abbruchsignale können aber sehr unterschiedlich und vielseitig sein. Kurze, aber dominante Ausrufe, wie „Hey“ oder Stopp“ verfehlen in der Regel nur selten ihre Wirkung. Aber auch das Beiseitedrängeln oder eine Bewegungseinschränkung zeigt meist Wirkung.

Es gibt also eine Menge zu beachten, wenn es darum geht, das Verhalten eines Hundes zu imitieren und für seine Vorteile zu nutzen. Mit der richtigen Anwendung kann dies jedoch einen enormen Nutzen für die Hundeerziehung haben.

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