Nicht nur Züchter sollten über die Trächtigkeit bei einem Hund Bescheid wissen. Schließlich können auch Hündinnen schwanger werden, ohne dass es eigentlich geplant war. Die Trächtigkeit einer Hündin kann zwischen 57 und 65 Tage dauern. Die ersten äußeren Anzeichen einer Trächtigkeit beim Hund lassen sich etwa ab der fünften Woche sehen. Dann beginnt der Bauch nämlich leicht anzuschwellen. Dieses Anzeichen ist aber nicht bei allen Hündinnen ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie wirklich trächtig ist. Bei sehr rundlichen Hündinnen oder auch wenn nur ein oder zwei Welpen sich im Bauch der Mutter befinden, muss dieser nicht besonders anschwellen. Nach kurzer Zeit werden dann aber auch die Milchdrüsen und Zitzen anschwellen. Hier verändert sich auch die Farbe, in einen sehr zarten rosa Ton. Unter Druck sondern die Zitzen einige Tage vor der Geburt eine Flüssigkeit ab, die sehr wässerig ist. Waren die Hündinnen aber bereits einmal schwanger, dann schwellen die Zitzen auch erst unmittelbar vor der Geburt an. Es kann unter Umständen auch schon passieren, dass bereits vor der Geburt dann schon vollwertige Milch produziert wird.

Zur Sicherheit zum Tierarzt

Um wirklich sicher zu gehen, ob die Hündin wirklich trächtig ist, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann eine genaue Diagnose durch das gezielte Abtasten stellen. Bei einem Ultraschall kann dann auch herausgefunden werden, wie viele Welpen sich im Bauch befinden. Nach drei Wochen lassen sich die Embryos im Bauch sehr gute ertasten.

Auf die Hündin achten

Ist eine Hündin trächtig, sollte sie nur mit hochwertigem Futter versorgt werden. Dabei ist es aber wichtig, nicht unbedingt die Futtermenge zu erhöhen. Auch trächtige Hündinnen sollten unter keinen Umständen zu viel an Gewicht zu nehmen. Erst gegen Ende der Trächtigkeit darf das Futter um ein paar Gramm erhöht werden. Dies sollte aber noch einmal mit de Tierarzt besprochen werden. Dieser sollte auch entscheiden, ob die Hündin zusätzliche Kalzium- und Multivitamin-Präparate bekommen muss. Für die Hündin sollte während der Trächtigkeit alles so bleiben, wie es sonst auch ist. Wenn sich das Tier ausgiebig bewegen möchte, sollte die Hündin daran nicht gehindert werden. Hündinnen können für sich selbst ganz gut entscheide, was ihnen gut tut und was nicht. Dennoch sollten große und anstrengende Aktivitäten vermieden werden. Auch sollten die Tiere zu nichts gezwungen werden. Wenn die Hündin einen Tag vielleicht nicht mehr so viel spazieren gehen möchte und sich lieber in die Ecke legt, dann sollte man sie auch einfach lassen.  In den letzten Wochen vor der Geburt spielt die Verdauung eine entscheidende Rolle. Vor allem Verstopfungen sollten vermieden werden. Vorbeugend oder auch bei den ersten Anzeichen können einige Tropfen Speiseöl in das Futter gemischt werden. Unter keinen Umständen sollte man jedoch Rizinusöl verwenden. Denn dieses kann zu Fehlgeburten führen.

Die ersten Anzeichen für eine Geburt

Ein sehr sicheres Zeichen, dass die Geburt der Welpen nicht mehr lange auf sich warten lässt, ist die Tatsache, dass die Hündin sich ein entsprechendes Lager für die Geburt zu Recht macht. Am besten eignet sich hierfür ein Ort, der schön ruhig ist. Hier kann die Hündin dann nicht nur ihre Welpen zur Welt bringen, sondern auch noch die nächsten zwei bis drei Wochen verbleiben. Hundebesitzer können ihre Hündinnen bei der Wahl des richtigen Ortes helfen und unter Umständen einen Korb oder eine Kiste mit Zeitungspapier auslegen. Decken oder andere Unterlagen eigenen sich nicht so gut. Denn durch diese sind die Hündinnen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und sie könnten ihre Welpen auf diese Weise ohne Absicht ersticken. Die richtige Zimmertemperatur liegt bei 22 Grad. Es sollte auf keinen Fall zu warm oder zu kalt im Raum des Wurflagers sein. Die Wurfkiste sollte zudem auch noch eine entsprechende Höhe haben, damit die Welpen einfach nicht herausfallen können, aber auch damit äußere Einflüsse von den Welpen ferngehalten werden.

Die Hündin nicht ausquartieren

Die Geburt der Welpen stellt für eine Hündin ein großes Ereignis dar. Dennoch sollte das Tier während der Zeit nicht von dem restlichen Geschehen in der Familie abgeschieden werden. Viele Hündinnen möchte einfach weiter alles mitbekommen und fühlen sich in einer Ecke in der Küche sehr wohl. Hier haben sie ihre Ruhe, aber bekommen trotzdem noch alles mit. Besser ist es sowieso, wenn die Hündin alleine entscheiden kann, wo sie am liebsten ihre Wurflager aufschlagen möchten. Hat sich die Hündin für einen abgeschiedeneren Platz entschieden, sollte man in regelmäßigen Abständen einfach nach ihr schauen.

Medizinische Ratschläge holen

Bekommt die eigene Hündin zum ersten Mal Welpen, dann sollte man sich bereits im Vorfeld, einige Ratschläge beim Tierarzt oder anderen Hundebesitzern holen, die dies bereits erlebt haben. Zudem sollte mit dem Tierarzt auch genau abgesprochen werden, wie man sich unter Umständen in einer schwierigen Situation verhält. Dieser sollte dann auch in Notfälle schnell zu erreichen sein. In der Regel dauert die Trächtigkeit einer Hündin 63 Tage. Es kann jedoch auch sein, dass es ein oder zwei Tage mehr werden. Dies ist auch kein Problem, solange die Hündin fit und gesund ist.

Komplikationen rechtzeitig erkennen

Komplikationen können unter anderem dann auftreten, wenn beim Kot absetzen ein auffälliges Pressen zu erkennen ist, die Welpen aber innerhalb von zwei Stunden nicht auf der Welt sind. Das Gleiche gilt, wenn  eine gefärbte Flüssigkeit aus der Scheide tritt und keine Welpen nach 2 Stunden geboren sind. In diesen beiden Fällen muss umgehend der Tierarzt gerufen werden.

Anzeichen für die Geburt

Wie auch beim Menschen ist die Geburt beim Hund ein vollkommen natürlicher Prozess. Kurz bevor es losgeht werden die meisten Hündinnen sehr nervös und unruhig. Auch das Fressen wird in der Regel verweigert. Die Tiere hecheln dann zunehmend und begeben sich in ihre Wurfkiste. Die erste Phase, die Vor- oder Eröffnungswehen, kann bis zu 12  Stunden dauern. Manchmal kann sich diese Phase aber auch bis zu zwei Tagen hinziehen. In dieser Zeit kann es auch vorkommen, dass sich die Hündinnen wieder vollkommen normal verhalten. Grund zur Sorgen besteht nur dann, wenn ein Pressen oder Ausfluss zu sehen ist. Man sollte die Hündin während dieser Phase alleine entscheiden lassen, ob sie fressen und trinken möchte. Das Futter sollte einfach, wie gewohnt gereicht werden. Mit dem Einsetzen der Presswehen beginnt dann die Austreibungsphase. Meist tritt dann auch ein grünlicher Ausfluss auf. Nach etwa einer Stunde kommt der erste Welpe zur Welt. Hier ist zuerst die Fruchtbase zu erkennen. Die Hündin wird diese durch ihr Lecken zerreißen. Dann ist auch der Welpe zu erkennen. Zusammen mit dem Welpen oder kurze Zeit später kommt dann auch schon die Nachgeburt. Sollte das Gesicht des Welpen noch mit der Fruchtblase bedeckt sein, kann hier durch den Menschen geholfen werden, um die Nasenlöcher freizubekommen. Die Zeiten zwischen den Geburten der anderen Welpen nutzt die Hündin wahrscheinlich zum ausruhen. Die Intervalle werden dann jedoch zum Ende der Geburt immer kürzer. Generell dauet der Geburtsprozess fünf bis sechs Stunden. Natürlich kann es auch schneller gehen. Das liegt immer an der Hündin.

Während der Geburt braucht die Hünin nicht ständig die Menschen um sich herum. So können die Tiere auch viel besser entspannen und ausruhen. Die Hündinnen wissen intuitiv, was sie tun müssen und können den Geburtsprozess ganz alleine leiten und durchführen. Sollten die Presswehen jedoch ein bis zwei Stunden anhalte und einfach keine Welpe zu sehen sein, kann von Komplikationen ausgegangen werden. In diesem Fall sollte unbedingt der Tierarzt gerufen werden. So können unter anderem ein Kaiserschnitt oder auch eine Zangengeburt notwendig sein, um die Welpen auf die Welt zu holen. Solche Eingriffe sind in der Regel vollkommen harmlos, sollten aber nur von einem Fachmann durchgeführt werden. Dieser kann auch die Hündin noch einmal genau untersuchen und somit die Hündin und um alle Welpen bis zum Ende der Geburt begleiten. Manchmal kommen die Nachgeburten auch erst zum Schluss der Geburt. Diese Reste der Plazenta werden von den meisten Hündinnen aufgefressen. Sollte aber auch die Nachgeburt nach mehreren Stunden nach der Geburt nicht abgestoßen werden, muss auch hier ein Tierarzt verständigt werden. Wenn alle Welpen auf der Welt sind, legt sich die Hündin ganz bequem hin und beginnt die Welpen zu säugen. Dies ist ein sicheres Zeichen, dass der Geburtsprozess beendet ist. Zwei bis drei Stunden nach der Geburt sollte die Hündin keine feste Nahrung bekommen. Gerne aber etwas angewärmte Milch. Nach einer Geburt können Hündinnen noch bis zu zwei Wochen einen leichten Ausfluss haben.

Die Trächtigkeit einer Hündin ist also eine sehr spannende und aufregende Sachen. Und das nicht nur für die Hündin selbst.

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