In der Evolution haben sich bei der Entwicklung vom Wolf in den Hund zwar die Ernährungsgewohnheiten geändert. Nicht aber das Verdauungssystem. Dabei ist zu beachten, dass der heutige Haushund ein Allesfresser mit dem Verdauungssystem eines Fleischfressers ist. Das bedeutet, dass der Darm relativ kurz ist. Zumindest im Gegensatz zu einem Pflanzenfresser. Durch den Darm wird die aufgenommene Nahrung in ihre Bestandteile zerteilt und umgewandelt. Durch die Darmschleimhaut gelangen die lebenswichtigen Nährstoffe in den Organismus und können entsprechend aufgenommen werden. Bei einem kurzen Darm hat der Organismus eines Hundes also weniger Zeit die wichtigen Nährstoffe aus der Nahrung zu ziehen. Bei den Urahnen des Hundes wurden die Mineralien und Vitamine aus den Eingeweiden und dem Darminhalt der Beutetiere gezogen. Diese waren entsprechend vorverdaut und konnten von den Vierbeinern auch besser aufgenommen werden. Heute müssen dem Haushund diese Nährstoffe über das Futter zugeführt werden. Entsprechend sollte ein passendes Futter für den Vierbeiner ausgewählt werden.
Die Darmflora des Hundes
Besonders im Dickdarm, aber auch in den anderen Bereichen des Darms befinden sich viele Bakterien. Diese sind für die Zersetzung der bisher unverdauten Nährstoffe verantwortlich. Die Verdauung wird zudem auch durch die Darmflora unterstützt. Diese sorgt auch für eine intakte Darmfunktion. Die Darmflora spielt aber auch eine wichtige Rolle, bei der Herstellung von lebensnotwendigen Vitaminen und Eiweißen. Darüber hinaus ist der Darm die größte Fläche zwischen dem Körper und der Außenwelt. Somit besteht hier auch immer Kontakt mit Parasiten, Viren, Bakterien, Pilzen und vielen anderen Dingen. Gerät die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht, können die entsprechenden Aufgaben nicht mehr erfüllt werden. Und so wird auch das Immunsystem geschwächt. Aus diesem Grund ist die Darmflora also besonders wichtig, um eine Grundlage für gesunde Abwehrkräfte zu schaffen.
Wie kann die Darmflora gestört werden?
Die Darmflora kann durch verschiedene Faktoren gestört oder beeinträchtigt werden. So beispielsweise bestimmte Medikamente wie Antibiotika. Auch zu viel oder zu wenig beim Hund kann die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht bringen. Zu wenig Wasseraufnahme oder zu starker Wasserverlust, psychische Belastung und Stress, Alter, verunreinigtes Futter oder Wasser gehören ebenfalls zu den Möglichkeiten. Darüber hinaus spielt auch das Futter eine entscheidende Rolle. Deshalb sollte darauf geachtet werden, was dem Hund gefüttert wird. Zu den ersten Anzeichen einer Störung der Darmflora gehören Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen. Manche Hunde können auch sensibler sein, als früher, wenn etwas im Darm nicht stimmt.
Die Hilfe vom Menschen
Es kann immer wieder mal vorkommen, dass ein Hund an Durchfall oder Erbrechen leidet. Ist die Erkrankung akut und auch langanhaltend, sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine Folge der Symptome kann eine Austrocknung des Körpers sein. Und dies muss auf jeden Fall verhindert werden. Darüber hinaus können die genannten Symptome aber auch ein Anzeichen für eine andere Krankheit sein, der nachgegangen werden sollte. Hundebesitzer, die wissen, dass ihr Hund unter einem sensiblen Verdauungstrakt leiden oder einfach nur vorbeugend handeln wollen, können hier einiges unternehmen. Die Darmflora kann angeregt werden, indem der Hund sich ausreichend bewegt. Aber auch das Futter kann gezielt eingesetzt werden. Die Bakterien in der Darmflora lassen sich beispielsweise durch schlechtes Futter, minderwertiges Protein oder auch stark fetthaltige Futtermittel aus dem Gleichgewicht bringen. Beim Futter sollte deshalb auf die Qualität der Inhaltsstoffe geachtet werden.
Bei sehr empfindlichen Hunden ist auf eine tägliche Futterumstellung zu verzichten.
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