Viele Hundebesitzer fürchten sich davor, dass ein böswilliger Mensch Giftköder auslegt und ihr Hund vergiftet wird. Das ist sicher ein Albtraum für jeden Tierliebhaber, kommt aber Gott sei Dank selten vor. Die Gefahren für den geliebten Vierbeiner lauern eher im Alltag. Die Liste der Dinge, die einem Hund gefährlich werden können ist lang und vielen Menschen vielleicht auch nicht so bewusst, denn es handelt sich häufig um Stoffe, die für den Menschen völlig harmlos sind.

Beispiele hierfür sind Schokolade, Zwiebeln oder Weintrauben – diese Lebensmittel sind für Hunde giftig, im Gegensatz zu reinen Unverträglichkeiten wie zum Beispiel bei Milchprodukten oder Gewürzen. Auf die einzelnen Gefahrstoffe wird im weiteren Verlauf genauer eingegangen. Auch Pflanzen können giftig sein.

Kein Griff zur Hausapotheke wenn der Hunde vergiftet wurde

Ein menschenverursachtes Problem liegt häufig auch in der eigenmächtigen Medikation des Vierbeiners. Der Hund als Säugetier ist dem Menschen zwar in vielerlei Hinsicht ähnlich, es gibt aber doch feine Unterschiede im Stoffwechsel, die sich verheerend auswirken, wenn man ohne vorherige Rücksprache Mittel aus der eigenen Hausapotheke dem Hund verabreicht. Für uns mehr oder weniger harmlose Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol können schwerwiegende Vergiftungen beim Hund auslösen. Hier ist besonders wichtig, nicht auf das reine Gewicht des Hundes zu schauen und pauschal davon auszugehen, dass die Kinderdosis schon nicht schaden wird. Das ist eine folgenschwere Fehleinschätzung.

Eine weitere Gefahrenquelle sind gutgemeinte Ratschläge von anderen Tierbesitzern, die das ein oder andere Mittelchen noch vom letzten Tierarztbesuch im Schrank haben. Abgesehen davon, dass Erkrankungen vom Laien häufig nicht differenziert werden können und daher ggf. falsch therapiert werden, sind rassespezifische Unterschiede zu beachten. Es gibt durchaus Rassen, die aufgrund eines Gendefekts manche Medikamente absolut nicht vertragen, die für Angehörige anderer Rassen völlig harmlos sind. Ein klassisches Beispiel ist die Entwurmung mit Ivermectin – für die meisten Hunde unproblematisch, für Collies und verwandte Rassen sowie deren Mischlinge kann dies tödlich enden. Letzteres ist zwar fachlich eher zu den Nebenwirkungen zu zählen, gehört aber in meinen Augen der Vollständigkeit halber dazu.

Letztlich gehören noch Vergiftungen mit haushaltsüblichen Mitteln zum Spektrum. Hierzu gehören Reinigungsmittel, Salben, Frostschutzmittel, Insektizide / Pestizide / Rodentizide (z.B. Schneckenkorn, Cumarin oder leider auf dem Lande noch häufig verwendet Thallium) etc.

Wie kann man seinen Hund vor einer Vergiftung schützen?

Achten Sie immer darauf, im Haushalt nichts herumliegen zu lassen, was der Hund aufnehmen könnte. Speziell wenn der Hund unbeobachtet ist. Das bedeutet, es darf kein Studentenfutter auf dem Tisch stehen, der Naschteller mit Schokolade und auch der Obstkorb sind außerhalb der Reichweite des Hundes aufzustellen. Keine Salben oder Medikamente herumliegen lassen. Reinigungsmittel gehören sicher verschlossen. Frostschutzmittel enthalten Glykol und schmecken daher süß, auch diese Flüssigkeiten gehören nicht in die Nähe Ihres Tieres. Pflanzen sollten vor dem Kauf unbedingt auf Unbedenklichkeit geprüft werden. Dies gilt auch für Gartenpflanzen. Wenn Sie Rasen oder Pflanzen düngen, achten Sie auf Unbedenklichkeit der Produkte oder sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund sich für eine ausreichend lange Zeit nicht im Gefahrenbereich aufhält. Dies gilt umso mehr, wenn Sie Insektizide oder ähnliches verwenden. Prüfen Sie genau, ob diese Mittel wirklich eingesetzt werden müssen, Sie gefährden schließlich nicht nur Ihren eigenen Hunden, sondern auch die Tiere der Nachbarschaft. Gleiche Umsicht ist beim Einsatz von Giftködern erforderlich speziell Rattengift ist äußerst gefährlich und gehört nicht in bewohntes Gebiet.

Für die Giftaufnahme außerhalb der eigenen Behausung gehört unbedingt die richtige und konsequente Erziehung des Hundes. Bringen Sie Ihrem Hund bei, dass er nichts aufnehmen darf, ohne dass Sie es ihm erlaubt haben. Auch gut sitzende „Abbruchsignale“ sind hier sehr hilfreich. Dies sollte gründlich geübt werden, damit sie auch bei Freilauf und entsprechend großer Distanz zu Ihrem Hund gewährleisten können, dass der Vierbeiner „auslässt“, wenn Sie es ihm befehlen. Müssen Sie erst hinlaufen und es ihm wegnehmen, ist es meist zu spät. Besonders gefährdet sind zum Beispiel Retriever, die einfach dazu neigen, erst einmal auf allem herumzukauen – Besitzer dieser Rassen werden es sicher bestätigen – nicht umsonst sind Labrador und Co. in der Statistik der Fremdkörpererkrankungen ganz vorn.

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Bild: © Ingor Normann – Fotolia.com

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