Frühling und Sommer sind nicht nur die Jahreszeit, wo wir um die Wette grillen und die Sonne genießen, sondern leider auch die Saison für Wespen, Bienen und Hummeln.

Da die meisten Hunde zumindest einen latenten Jagdtrieb haben, kommt es nicht gerade selten vor, dass sie nach den Insekten schnappen. Bienen und Hummeln sind zumeist nicht so problematisch, bei Wespen wird es allerdings durchaus gefährlich, da diese von Natur aus schon wesentlich aggressiver sind.

Wie verhindere ich Stiche?

Gar nicht. Die einzige Möglichkeit, das Risiko zu minimieren, besteht darin, den Hund daran zu hindern, nach fliegenden Objekten zu schnappen.

Im Grunde reicht es, wenn der Hund ein gut sitzendes Abbruchsignal beherrscht. Bringen Sie Ihrem Vierbeiner bei, auf das Kommando „Nein“ jede gerade stattfindende Aktion zu unterbrechen. Ein solch konsequent konditioniertes Kommando hilft auch in allen anderen Situationen, in denen sich der Hund in Gefahr begibt. Jede gute Hundeschule hilft bei der Umsetzung.

Dieser „Schutz“ ist allerdings nur solange wirksam, wie ein Kommandogeber in der Nähe ist. In besonders hartnäckigen Fällen oder wenn der Hund allergisch auf Stiche reagiert (hierzu später mehr), kann es allerdings angezeigt sein, den Hund negativ auf Insekten zu konditionieren.

Dies sollte aber niemals der Halter selbst tun. Überlassen Sie dieses Training unbedingt einem erfahrenen Hundetrainer. Bei falscher Handhabung oder falschem Timing, kann man dem Hund oder der Hund-Halter-Bindung enormen Schaden zufügen.

Wie erkenne ich, dass mein Hund gestochen wurde?

Zunächst einmal, Bienen und Wespen stechen. Erstere jedoch eher seltener, weil sie dabei ihren Stachel verlieren. Hummeln beißen.

Die meisten Hunde geraten in Panik, wenn sie gestochen oder gebissen werden. Das liegt daran, dass ihnen Schmerzen zugefügt werden, die anhalten und für die sie keine Ursache erkennen können.

Bei Stichen oder Bissen im Schnauzenbereich, fangen die Hunde an, wie wild, die schmerzende Stelle über den Boden zu scheuern, bevorzugt auf Teppichboden. Bei Stellen am Körper kann es sein, dass sie „wie angestochen“ losrennen, immer wieder panisch nach hinten blicken, ruckartig nach der schmerzenden Stelle schnappen. Insgesamt verhalten sie sich, als wäre ein unsichtbarer Aggressor hinter ihnen her. Humpeln kann ebenfalls gezeigt werden, wenn die Stiche / Bisse im Bereich der Extremitäten verortet sind.

Abgesehen vom Verhalten, zeigen sich die Auswirkungen anhand der Einstichstelle. Bei Nichtallergikern, im Bereich des Körpers, zeigt sich eine Schwellung, hat eine Biene gestochen, steckt häufig noch der Stachel.

Allergiker zeigen, teilweise innerhalb von Sekunden, Schwellungen am ganzen Körper, besonders auffällig am Kopf. Der Zustand ist lebensbedrohlich, angefangen von Atemschwierigkeiten aufgrund von Schwellungen bis hin zum vollständigen Kreislaufversagen.

Was muss ich tun, wenn mein Hund gestochen wurde?

Das kommt auf die Stichstelle und den Patienten an. Ist der Hund ein Nichtallergiker und ist die Stich-/ Bissstelle am Körper, beruhigen Sie den Hund (damit er nicht womöglich aufgrund der Panikreaktion kollabiert), untersuchen die Stelle, ziehen, falls nötig, den Stachel mit einer Pinzette heraus (darauf achten, nicht zu viel Druck im Bereich der Schwellung auszuüben) und verbringen den Hund vorsorglich in den Schatten (um den Kreislauf nicht weiter zu belasten).

Gegebenenfalls kann man zur Linderung Essigumschläge machen – die meisten Hunde tolerieren den Geruch jedoch nicht. Auch eine aufgeschnittene Zwiebel hilft. Aber darauf achten, dass der Hund diese nicht frisst. Alternativ kann man auch Fenistil-Gel auf die Stelle auftragen, der Hund darf die Salbe jedoch keinesfalls ablecken. Aus diesem Grund ist von letzterem eher Abstand zu nehmen.

Hat der Hund die Wespe heruntergeschluckt oder wurde im Hals- oder Rachenbereich (innen wie außen) gestochen, fahren Sie auf jeden Fall sicherheitshalber zum Tierarzt, eine sich entwickelnde Schwellung im Halsbereich, kann man versuchen, mit Eis zu lindern, bis man in der Praxis angekommen ist.

Für einen Allergiker entwickelt sich, innerhalb kürzester Zeit, ein lebensbedrohender Zustand. Dies erfordert einen sofortigen Besuch beim Tierarzt oder in einer Tierklinik. Wenn Sie wissen, dass Ihr Hund allergisch auf Insektengift reagiert, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt über ein Notfallmedikament sprechen, dass Sie zur sofortigen Anwendung immer dabei haben sollten. Die Handhabung zeigt Ihnen jeder Tierarzt. 

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Bild: © Piumadaquila – Fotolia.com.jpg


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